Ermittlungen im Malle-Krimi

Plötzlich Bewegung im Fall der Kegelbrüder: Anwälte melden sich mit diesem Statement

Man nannte sie die Feuerteufel von Mallorca!
Die deutschen Kegelbrüder saßen im spanischen Gefängnis, weil ihnen vorgeworfen wurde, eine Bar und ein Bordell abgefackelt zu haben. Jetzt brechen sie ihr Schweigen.
Knapp ein Jahr nach dem Feuer auf Mallorca melden sich die Männer in einer Presseerklärung zu Wort. Seitdem warten sie noch immer auf die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen. Eine Geduldsprobe – denn ein WhatsApp-Foto vom Juli 2022 wurde immer noch nicht ausgewertet. Das könnte allerdings die Unschuld der Münsteraner beweisen.

Spanische Justiz hat dem Antrag noch nicht stattgegeben

Zwei der insgesamt dreizehn Urlauber aus Deutschland bei einer Haftvorführung auf Mallorca. Den Männern wird vorgeworfen, Zigarettenkippen auf ein Schilfrohrdach geworfen und so einen Brand ausgelöst zu haben.
Zwei der insgesamt dreizehn Urlauber aus Deutschland bei einer Haftvorführung auf Mallorca. Den Männern wird vorgeworfen, Zigarettenkippen auf ein Schilfrohrdach geworfen und so einen Brand ausgelöst zu haben.
Guillem Bosch, Guillem Bosch, Guillem Bosch

Es ist ein Nervenkrimi, den die acht Münsteraner erleben: Seit Mitte letzten Jahres warten sie darauf, dass dem Antrag, der ihre Unschuld beweisen könnte, stattgegeben wird. In einer Pressemitteilung geben die Anwälte der Männer dazu jetzt ein Statement ab, das RTL vorliegt.

Darin erklären sie, dass die Kegelbrüder von Anfang an mit den spanischen Behörden zusammengearbeitet hätten und das auch weiterhin tun wollten: „Niemand aus der Gruppe hat den Brandort fluchtartig verlassen. Im Gegenteil: Einzelne Mitglieder unserer Gruppe haben andere Hotelgäste gewarnt und die Einsatzkräfte bei der Verkehrsleitung unterstützt“, heißt es in dem Schreiben. Weiter erklären sie, dass die Gruppe nach Kontrolle des Brandes unaufgefordert von der Strandpromenade zum Hotel zurückgekehrt sei.

Aktuell würden die Münsteraner auf eine Bewegung im Ermittlungsverfahren warten: „Ein Beweisantrag auf die Anhörung der auf dem Foto erkennbaren Zeugen wurde neben einer Vielzahl anderer Anträge durch unsere Verteidiger gestellt.“ Ob und wenn ja wann die Zeugen auf dem Foto befragt würden, sei aber noch nicht absehbar.

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Foto könnte Unschuld der Kegelbrüder beweisen

Auf dem Foto seien laut Pressemitteilung auf der Außenterrasse des dritten Stockwerks des Hotels Whala!Beach vor der Brandentstehung zwei männliche Personen zu sehen, von denen eine geraucht hätte. Wenn der Antrag bewilligt wird, kann der Raucher befragt werden und die acht Männer so gegebenenfalls entlasten.

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Männer gegen Kaution frei

Das Restaurant «Why Not» in der Nähe des Ballermanns steht in Flammen. Die Polizei hat auf Mallorca 13 deutsche Urlauber festgenommen, weil sie den Brand ausgelöst haben sollen.
Feuer in der "Why not Mallorca"-Bar in El Arenal.
vco htf, picture alliance/dpa/5vision, -

Am 20. Mai 2022 ist die von Deutschen betriebene „Why not Mallorca“-Bar in El Arenal in Brand geraten. Spanische Behörden gehen davon aus, dass das Feuer durch eine fallengelassene Zigarette aus dem benachbarten Hotel entfacht wurde. Die Flammen gerieten außer Kontrolle und griffen auf das darunterliegende Bordell, eine Privatwohnung und auf ein angrenzendes Hotel über.

Schnell wurden Schuldige gefunden: Die insgesamt 13 Hobbykegler gerieten in Verdacht und kamen in Untersuchungshaft. Von Anfang an bestritten sie, das Feuer verursacht zu haben. Zwei von ihnen waren auch direkt aus dem Schneider, da einer gar nicht am Ort des Geschehens war und ein anderer nachweislich unter der Dusche stand. Drei weitere sind dann auf Kaution freigekommen. Ihre Zimmer befanden sich laut Mallorca Zeitung auf der anderen Seite des Hotels. Bei den verbliebenen acht Männern hat das Ganze etwas länger gedauert. Sie mussten jeweils 12.000 Euro zahlen, um aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Trotzdem wird weiter gegen sie ermittelt.

Das Foto könnte sie entlasten. In der Pressemitteilung heißt es zu Anfang, dass die acht Münsteraner weiter Vertrauen in die spanische Justiz haben und optimistisch sind. Bleibt nur zu hoffen, dass Justitia ihren Mühlen nicht mit Absicht langsam mahlen lässt.

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