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Böller-Verbot an Silvester: Wer hier knallt, riskiert ein saftiges Bußgeld!

von Lauren Ramoser

Zum Jahresende wollen es viele so richtig krachen lassen!
Doch für Feuerwerke gibt es in Deutschland strenge Regeln. Denn nicht überall darf geböllert werden – und auch nicht zu jeder Uhrzeit. Wir erklären, worauf ihr achten müsst, um kein Bußgeld zu riskieren. Und im Video zeigt Pyrotechniker Florian Gokel, mit welchen kleinen Fehlern Feuerwerke extrem gefährlich werden!
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An diesen Orten gilt ein allgemeines Böllerverbot

Bevor es an die detaillierte Auflistung der Böllerverbote geht, zeigen wir die ganz allgemeinen Regeln. Denn in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen, sowie Reet- und Fachwerkhäusern, darf keine Pyrotechnik gezündet werden. Das regelt Paragraf 23 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz.

Wer sich nicht daran hält, riskiert laut Bundesinnenministerium ein Bußgeld wegen einer Ordnungswidrigkeit in Höhe von bis zu 50.000 Euro.

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Nur zu diesen Zeiten darf geböllert werden

Generell gilt auch, dass Feuerwerke nur zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar gezündet werden dürfen. Erlaubt ist es in dieser Zeit für Erwachsene ab 18 Jahren. Beides gilt nur für Kleinfeuerwerke, also Böller, Batterien und Raketen.

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Diese Feuerwerke sind ganz verboten

Während die falschen Orte für ein Feuerwerk „nur“ als Ordnungswidrigkeit mit hohem Bußgeld geahndet werden, hört der Spaß bei illegalen Feuerwerken auf. Wer nicht zugelassene Feuerwerke hochgehen lässt, riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder hohe Geldstrafen. Besonders heikel wird es für die, die wissentlich andere Menschen oder Sachen, etwa bedeutende Bauwerke gefährden. Hier drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Aber auch abgesehen von den empfindlichen Strafen, sind diese ungeprüften Feuerwerke sehr gefährlich. Sie erfüllen nicht die Sicherheitskriterien, können vorzeitig explodieren. Weil sie häufig Blitz-Knallkörper und Schwarzpulver enthalten, knallen sie lauter. Schwere Verletzungen wie ein Tinnitus im Ohr sowie Verbrennungen von Händen oder Gesicht können die Folge sein. Sogar Finger können von der Explosion abgerissen werden.

Lese-Tipp: Woran ihr legale Feuerwerke im Handel erkennen könnt, erklären wir hier.

In diesen Städten gibt es Böllerverbotszonen:

  • Berlin

In der Hauptstadt gibt es in der Silvesternacht drei große Böllerverbotszonen: „Die Verbotsbereiche befinden sich am Alexanderplatz, im Bereich des Steinmetzkiezes in Schöneberg und auf einem Teil der Sonnenallee sowie angrenzender Nebenstraßen“, teilt die Polizei mit. Das Verbot gilt von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens an Neujahr.

  • Dresden

In Dresden gibt es drei Verbotszonen im Bereich der Elbwiesen, der Elbtalhänge sowie in der Dresdner Heide.

  • Frankfurt

Hier gibt es ein generelles Böllerverbot rund um den Zoo und im Gebiet der Bahnhöfe. Auch auf dem Eisernen Steg ist Böllern wegen der vielen Besucher verboten.

  • Hamburg

Im Bereich der Binnenalster hat sich die Stadt Hamburg für ein allgemeines Böllerverbot entschieden.

  • Köln

Erstmals gibt es in der linksrheinischen Innenstadt eine großflächige Böllerverbots-Zone. Die Stadt will Verstöße mit Strafen von 2.000 Euro ahnden.

  • München

Wie in der Vergangenheit ist die gesamte Münchner Innenstadt eine Verbotszone für private Feuerwerke. Zusätzlich hat sich die Stadt für den „Schutz von Mensch, Tier und Umwelt vor Feuerwerkskörpern“ für eine zeitliche Begrenzung von Feuerwerken zwischen 21 Uhr bis 2 Uhr nachts in der Silvesternacht entschieden.

  • Nürnberg

Auch in Nürnberg gilt ein umfassendes Böllerverbot in der Innenstadt – und generell außerhalb des Zeitfensters von 21 Uhr bis 2 Uhr nachts. Außerdem dürfen keine Gläser oder Glasflaschen mit in den Burgbereich genommen werden.

In vielen kleineren Städten sei ein explizites Böllerverbot nicht notwendig, da es in den vergangenen Jahren keine größeren Ausschreitungen gegeben habe. Darüber hinaus bestehen viele Innenstädte aus Fachwerkhäusern – somit greift das allgemeine Verbot.

Ärzte, Polizei und Umwelthilfe fordern Böllerverbot

Weil die Krankenhäuser durch die aktuellen Krankheitswellen bereits ausgelastet sind, fordern die Bundesärztekammer, zusammen mit der Polizei und der Deutschen Umwelthilfe ein bundesweites Böller-Verbot. Die Einsatzkräfte hätten schlicht keine Kapazitäten, sich um die vielen zusätzlichen Verletzungen durch private Feuerwerke zu kümmern.

Zudem sind die privaten Feuerwerke durch den entstehenden Feinstaub eine große Umweltbelastung. Auch für Tiere bedeutet die Knallerei großen Stress. Jedes Jahr sterben zahlreiche Tiere direkt oder indirekt durch die privat gezündeten Raketen.

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