Aus der Not eine Tugend machen Blaukrabben-Plage spitzt sich zu! Wie Italien den „Killer der Meere“ loswerden will

Die Blaukrabben an Italiens Adria-Küste vermehren sich massenhaft! Die Tiere verärgern mit ihrer Gefräßigkeit Fischer und irritieren Touristen. Jetzt hat Italien eine Idee, wie aus der schlimmen Blaukrabben-Plage, noch eine lukrative Geldquelle werden kann.
Blaukrabbe: Großes Tier irritiert Touristen und bedroht Fischer
Die Blaukrabbe hat sich im aufgeheizten Meerwasser zu einer echten Plage für Italien entwickelt. Nicht nur die Fischer fühlen sich bedroht, weil ihnen das Tier Muscheln und diverse andere Wasserlebewesen wegfrisst. Sie wird in Italien deswegen sogar „Killer der Meere“ genannt.
Auch immer mehr Touristen begegnet die Blaukrabbe an Italiens Stränden und sie macht manchen Urlaubern aufgrund ihrer Größe Angst. Der Rückenpanzer der Blaukrabbe wird zwischen 17,8 und 20 Zentimeter breit und sie ist immerhin 7,5 bis 10,2 Zentimeter lang. Eine Blaukrabbe kann fast ein Kilo wiegen. So ein großes Tier fällt auf.
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Für Menschen stellen die Tiere eigentlich keine Gefahr dar. In Massen sollte man die Blaukrabbe aber besser meiden, weil sie sich dann laut heute.at aggressiv verhalten können. Wie die Rheinische Post berichtet, hat die Regierung in Rom bereits die Nase voll von der Bedrohung und Anfang August 2,9 Millionen Euro Soforthilfe für die „Bekämpfung der Invasion“ bereitgestellt.
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Blaukrabbe breitet sich t aus: „Tätigkeit der kleinen Fischer ist in Gefahr“
Jetzt will man aus dem Ärgernis für Touristen und Fischer eine Gaumenfreude machen – und diese sogar im großen Stil als Delikatesse exportieren. Denn dem Tier fehlen natürliche Fressfeinde, wie die Ansa berichtet. Dadurch breitet sich die Blaukrabbe dieses Jahr besonders aus.
Besonders für Muschelfarmen und Fischer sind die Tiere gefährlich, da die Blaukrabben auch Fische angreifen und Fischernetze zerschneiden.
„Die Tätigkeit der kleinen Fischer in Italien ist in Gefahr“, warnt etwa der Präsident des Landwirtschaftsverbands Coldiretti, wie heute.at berichtet.
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Blaukrabbe gefräßig – und „schmackhaft“: Italien sucht nach kulinarischer Lösung
Ein Vorteil an der Blaukrabbe könnte jetzt auch die Lösung für die Plage bringen: Sie gilt in den USA und China als Delikatesse und schmeckt gut. Die ersten Restaurants in Venedig und Triest haben die Blaukrabbe schon auf ihre Speisekarte genommen. Die italienische Politik hat die Chance auf eine Lösung erkannt und ruft offen dazu auf, dass andere Gastronomen folgen mögen.
Und jetzt wird die Blaukrabbe aus Italien sogar exportiert. Eine Firma aus Rimini hat demnach begonnen, die Tiere in die USA, genauer gesagt nach Miami zu exportieren. Wie Merkur berichtet, ist der erste Container mit 15 Tonnen halbfertigen Krustentieren schon auf dem Weg auf amerikanische Teller.
„Blaukrabben haben einen hohen Gehalt von Vitamin B12, das für den Menschen sehr nützlich ist“, sagte Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida vor Tagen. Die unbeliebte Blaukrabbe erreicht auf Speisekarten Preise von bis zu zehn Euro pro Kilogramm. (mjä)