Tennis Point und Fahrrad.de mit dabei 80 Seiten betroffen: Insolvenz-Hammer bei Online-Shops

ARCHIV - 01.10.2020, Brandenburg, Wittenberge: ILLUSTRATION - Eine Frau sitzt mit einer Kreditkarte am Laptop. Der drastische Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland hat auch das Einkaufsverhalten der Online-Shopper verändert. Die Menschen überlegen sorgfältiger, was sie wirklich brauchen und achten vermehrt auf Sonderangebote.      (zu dpa "Umfrage: Auch beim Online-Shoppen wird gespart") Foto: Christin Klose/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Viele Online-Shops schlittern gerade in die Insolvenz.
amb cul fko nic, dpa, Christin Klose

Da bahnt sich ein echtes Online-Shop-Beben an...
Erst hat Tennis Point Insolvenz angemeldet, nur Tage später Fahrrad.de und weitere bekannte Marken. Warum es plötzlich zu den ganzen Insolvenzen kommt und Kunden beim Schnäppchenkauf auf die Retourbedingungen achten sollten.

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Sechs Millionen Kundinnen und Kunden von Insolvenz-Beben betroffen

Hinter den Online-Shops steht das Unternehmen Signa Sports United, ein auf Sport spezialisiertes E-Commerce-Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Es ist in den Bereichen Fahrrad, Tennis und Outdoor tätig, verfügt über mehr als 80 Online-Shops und Partnerschaften mit 500 weiteren Shops.

Dazu gehören Tennis-Point, WiggleCRC, Fahrrad.de, Bikester, Probikeshop, Campz, Addnature und TennisPro. Die Zahl der Kunden liegt nach Unternehmensangaben bei sechs Millionen.

Der Grund, warum die Unternehmen hinter den Online-Shops Insolvenz anmelden müssen: Mitte Oktober hatte die Mutter-Gesellschaft Signa Holding eine Finanzierungszusage in Höhe von 150 Millionen Euro für Signa Sports United zurückgezogen – und damit den Geldhahn abgedreht.

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Die Folge: Wie die Wirtschaftswoche berichtet,musste die Tennis-Point GmbH aus dem westfälischen Herzebrock-Clarholz einen Insolvenzantrag stellen, nur ein paar Tage später Internetstores GmbH aus Stuttgart, die unter anderem die Seite Fahrrad.de betreibt.

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Signa-Gruppe steckt hinter insolventen Online-Shops

Hinter der Signa-Gruppe steckt kein Unbekannter: Es ist der österreichische Investor René Benko.

In Deutschland besitzt Signa unter anderem die Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). Auch der größte deutsche Warenhauskonzern musste Insolvenz anmelden, ein Sanierungsplan sieht die Schließung von rund einem Drittel der zuletzt noch 129 Filialen vor.

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Anfang Juni hatte die Signa-Gruppe von Benko bereits das operative Geschäft des österreichischen Möbelhändlers Kika/Leiner verkauft. Der Möbelhändler mit seinen 40 Filialen meldete kurz darauf Insolvenz an.

Offen bleibt, welche Online-Shop-Marken das Insolvenz-Beben überleben. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz zeigt sich optimistisch: „Trotz der katastrophalen Entwicklung, die nun zur Insolvenz weiter Teile der Gruppe führte, sehen ehemalige Gründer wie auch langjährige Manager der Töchter eine positive Fortführungsprognose.“