Sichere Wertanlage? Von wegen!
So zocken dubiose Goldhändler ihre Kunden ab
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Geldanlage: Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Für viele ist Gold eine sichere Bank, um fürs Alter oder schlechte Zeiten die eigenen Ersparnisse anzulegen. Doch wem man sein Geld anvertraut, sollte man sich vorher ganz genau anschauen: Unser Reporter Robert Keckeis bewirbt sich undercover auf eine Job-Anzeige als Goldhändler – und deckt auf, wie manche Verkäufer ahnungslose Interessenten über den Tisch ziehen. Einen von ihnen konfrontieren wir nach einem vermeintlichen Kundengespräch mit versteckter Kamera und Lockvogel. Wie er auf die Vorwürfe reagiert, sehen Sie im Video.
Gold- und Silberhandel: Unseriöse Angebote im Netz
Dass es gerade in der Corona-Krise im Internet nur so vor dubiosen Job-Angeboten wimmelt, weiß Robert Keckeis schon von früheren Fällen. Doch diesmal scheinen die Ausmaße weit größer zu sein: „Hinter dem fragwürdigen Stellenangebot steckt offenbar ein Netzwerk, das sich über ganz Deutschland erstreckt – mit dem einzigen Ziel, Ihnen und mir das Ersparte aus der Tasche zu ziehen,“ erklärt der RTL-Reporter. Er bewirbt sich unter einem Decknamen als Teamleiter bei einem Gold- und Silberhändler.
Verlockender „Gold-Sparplan“ soll Vermögen vergrößern
Bereits das „Bewerbungsgespräch“ wirft Zweifel auf: Ein offizielles Büro scheint an der angegebenen Adresse nicht zu existieren, stattdessen trifft Keckeis seinen Kontakt in einem Café. Hossein A. ist nach eigener Aussage der Chef einer Verkäufertruppe, die von Norddeutschland aus operiert.
Er erklärt das Geschäftsmodell: Mit monatlichen Raten ab 50 Euro könnten Kunden bei dem Unternehmen einen sogenannten Gold-Sparplan einrichten. Die Firma kaufe Gold in großen Mengen - das sei günstiger. Dann gebe die Firma diese Rabatte an Kunden weiter, die nur kleine Mengen kaufen - so hätten alle Beteiligten nur Vorteile.
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Günstiger Gold-Preis nur vorgegaukelt
Keckeis organisiert ein Treffen mit einem weiblichen Lockvogel: Die Frau gibt vor, an einem Goldkauf interessiert zu sein. Im Nebenzimmer hört Finanzexperte Steffen Bender das Gespräch heimlich mit. Für ihn ist klar: Die Kundin wird an der Nase herumgeführt.
Denn mündlich wird ihr zugesagt, dass sie pro Gramm Gold nur einen Rabattpreis von rund 50 Euro zahle. Im Vertrag steht jedoch nur, der vom Kunden zu zahlende Preis sei jeweils auf der Firmen-Homepage ablesbar – und dort kostet das Gramm an diesem Tag rund 66,50 Euro. Bender ist sich sicher: Das soll die Kundin nicht erfahren – stattdessen werde sie zusätzlich von Hossein A. noch mit einem abzuzahlenden Grundbetrag und monatlichen Investitionen verwirrt.
Schließlich konfrontieren Keckeis und Bender den Verkäufer mit ihren Erkenntnissen. Wie Hossein A. auf die Situation reagiert, sehen Sie im Video. Allen Sparwilligen rät Keckeis: „Bevor Sie einem Sparvertrag zustimmen, holen Sie sich eine zweite Expertenmeinung ein und unterschreiben Sie nichts voreilig - auch wenn sich vielleicht gerade Investitionen in Gold wie eine sichere Sache anhören.“