Bei 200.000 Neuinfektionen pro Tag

Eltern und Kinder - von der Politik im Stich gelassen?

Jens Büttner
Distanzunterricht, Masken im Unterricht, etliche Coronatests - Corona erschwert das Leben von Schülerinnen und Schülern.
deutsche presse agentur

Für viele Kinder und Jugendliche in Deutschland dürfte diese Woche ganz schön nervenaufreibend sein. Denn: In 10 von 16 Bundesländern werden Halbjahreszeugnisse ausgeteilt. Und das nach fünf Monaten im Schulbetrieb, die wohl weder für die Schülerinnen und Schüler noch für Lehrkräfte und Eltern leicht waren. Immer wieder wechselnde Teststrategien an den Schulen, Quarantäne nachdem Mitschüler sich infiziert haben und Distanzunterricht haben Familien knapp zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie mürbe gemacht. Und bei immer weiter steigenden Corona-Zahlen ist ein Ende nicht in Sicht.
Lese-Tipp: Corona-Test-Strategie an Grundschulen: Das gilt in Ihrem Bundesland

Omikron wird zum Kinderspiel

„Welle fünf lässt jetzt die enttäuscht und verzweifelt zurück, die in den vergangenen zwei Jahren die Zähne zusammengebissen haben: Die Kleinsten und ihre Eltern, die jetzt nur noch auf dem Zahnfleisch kauen“, beschreibt RTL/ntv-Politikredakteur Marco Büttner die Situation. Wie der Alltag des vierfachen Vaters in der Omikron-Welle aussieht, können Sie hier nachlesen: Kommentar: Eltern gehen auf dem Zahnfleisch, die Politik zuckt mit den Schultern.

Auch wie genau an den Schulen getestet wird und wozu ein positives Testergebnis führt, sorgt vielerorts für Frust: Jedes Bundesland hat eigene Teststrategien und je nach pandemischer Lage und Kapazitäten der PCR-Labore können diese sich auch kurzfristig ändern. So etwa in Nordrhein-Westfalen.

Lese-Tipp: Omikron und Quarantäne – Eltern und Kinder verzweifelt

Ärger in NRW: Wie werden Grundschulkinder getestet?

Lange wurden dort alle Proben aus einer Klasse gesammelt und PCR-getestet. Wenn diese Sammelprobe positiv war, wurden die Proben jedes einzelnen Kindes nochmal per PCR-Test untersucht. Wegen der stark ansteigenden Corona-Inzidenzen sind die PCR-Labore aktuell aber überlastet. Deshalb dürfen sich die Kinder nun, wenn ein PCR-Pool-Test positiv ausfällt, nur noch mit Schnelltests am darauf folgenden Tag in der Schule testen. Schnelltests sind jedoch weniger genau als PCR-Tests. Deshalb kann es sein, dass keiner der Schnelltests positiv ausfällt, obwohl sehr wahrscheinlich ein Kind infiziert ist.

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Bundesfamilienministerin verspricht Entlastung

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (SPD) verspricht im Interview mit RTL und ntv einen Sofortzuschlag, um Familien während der Pandemie besser zu entlasten. Details dazu nannte sie noch nicht. „Meine Wahrnehmung ist, dass Kinder Familien und Jugendliche – deren Perspektiven und deren Anliegen – in den letzten zwei Jahren der Pandemie zu kurz gekommen sind“, sagte die Bundesfamilienministerin. Sie wolle nun stärker in den Fokus rücken, welche Auswirkungen die Pandemie-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche haben.

Lese-Tipp: Göring-Eckardt zu PCR-Tests für Kinder unter 5

„Meine große Hoffnung ist, dass wir es wirklich schaffen, dass sich im Frühjahr und Sommer die Situation deutlich verbessert. Dass wir vielleicht – wenn eine Impfpflicht wirklich kommt – dann dazu kommen, dass wir insgesamt wieder in eine Art Normalität als Gesellschaft zurückkommen. Ich glaube, das brauchen vor allem die Familien“, ergänzte Anne Spiegel. Das gesamte Interview finden Sie im Video. (agr)

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