Polizei sicher: Es war ein Brandanschlag!

Bahn-Chaos zwischen Hamburg und Berlin - Linksextremisten bekennen sich

Nach den Brandanschlägen auf die Fernverkehrstrasse zwischen Berlin und Hamburg sowie Hannover kam es am Samstag zu erheblichen Verzögerungen, Zugausfällen und Umleitungen von und nach Berlin. Anzeigetafel mit Verspätungen im Hauptbahnhof Berlin, Deutschland

after the Arson attacks on the Fernverkehrstraße between Berlin and Hamburg and Hanover came it at Saturday to significant Delays Cancellations and Diversions from and after Berlin Scoreboard with Delays in Central Station Berlin Germany
Nach den Brandanschlägen auf die Fernverkehrstrasse zwischen Berlin und Hamburg kam es zu großen Verspätungen
imago stock&people, imago/Ralph Peters, Ralph Peters

Vandalen legen den Zugverkehr lahm!
Kaum ein Zug fährt am Freitagmorgen (8. September) noch zwischen Hamburg und Berlin. Grund dafür: Gleich mehrere Brände! Die Ermittler gehen von einem politischen Motiv aus, teilte die Polizei mit.

Linksextremistisches Bekennerschreiben aufgetaucht

Auf der Internetseite Indymedia bekennen sich Linksextremisten zu der Attacke auf die Bahn. „In der Nacht des 7. September haben wir in Hamburg Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur sabotiert“, heißt es in dem Schreiben, dessen Echtheit derzeit nicht verifiziert werden kann.

Man betrachte die Sabotage als „realen Angriff auf das ausbeuterische System“, heißt es weiter. Als Begründung führen die Bekenner an: „Der globale Kapitalismus wird diesen Planeten weiter zerstören.“

Hamburger Polizei sucht Zeugen

Hintergrund: In mehreren Hamburger Stadtteilen brennen in der Nacht zu Freitag Kabelschächte der Deutschen Bahn, wie die Hamburger Feuerwehr mitteilt. Dabei seien Versorgungsleitungen für Signal- und Kommunikationstechnik betroffen gewesen. Die Folge: Zugausfälle! Die Ursache bestätigt auch eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf RTL-Nachfrage. Zu den Ausfällen käme es demnach „aufgrund eines Brandes an der Infrastruktur der Deutschen Bahn in Hamburg“. Alle Brände konnten durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gelöscht werden.

Konkret hat es laut Polizei Hamburg an drei Kabelschächten in den Stadtteilen Lokstedt, Billwerder/Neuallermöhe und Hausbruch gebrannt. Passend zum Bekennerschreben geht auch die Polizei von einem politischen Motiv als Hintergrund für die Straftaten aus und sucht nach Zeugen, die sich unter der Telefonnummer 040 4286-56789 melden sollen.

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Weitere Verbindungen betroffen

Nahverkehrsverbindungen seien ebenfalls betroffen. „Die Fernverkehrszüge werden teilweise über Uelzen umgeleitet oder fallen aus“, heißt es von der Deutschen Bahn. Das kostet Zeit: Umleitungen über Uelzen verursachen auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin in der Regel rund 30 Minuten Verspätung. Aus der Online-Fahrplanauskunft der DB geht hervor, dass etwa zwei Drittel der ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin aktuell ausfallen, berichtet die Deutsche Presseagentur Freitagvormittag.

„Als Alternative sind auch Fahrten mit Umstieg in Hannover möglich“, so die DB-Sprecherin. Doch auch dadurch verlängert sich die Fahrzeit. Bahnreisende brauchen also Geduld. Eine Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Hamburg und Berlin sei voraussichtlich erst im Laufe des Abends wieder möglich. Von den Vandalismusschäden ebenfalls betroffen seien den DB-Angaben zufolge ICE- und IC-Züge zwischen Hamburg - Rostock - Stralsund (- Ostseebad Binz), wie die dpa berichtet. Auch hier seien zig Züge ausgefallen. Laut Bild soll der Zugverkehr noch bis Samstag gestört sein. (dpa/sis)