Neue Studie zeigt Probleme bei beruflicher Orientierung
Azubi Peter erzählt: Darum habe ich mich für eine Ausbildung entschieden
Peter Kossmann macht nach dem Abitur eine Ausbildung zum Mechatroniker.
Im Video erzählt er, warum er sich für diesen Berufsweg entschieden hat – und zufrieden ist.
Studie der Bertelsmann-Stiftung: Große Mehrheit sieht gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt
Azubi Peter hat die passende Ausbildung für sich gefunden – und der Betrieb einen Top-Lehrling.
Das trifft auf die meisten Jugendliche noch nicht ganz zu: Tatsächlich sehen viele Jugendliche laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung Probleme bei der beruflichen Orientierung: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gab an, sich angesichts der Fülle von Informationen nur schwer zurechtzufinden. Gleichzeitig gab ein knappes Drittel (30 Prozent) der Jugendlichen nach der Ausbildungsplatzsuche an, dass mehr Unterstützung schön gewesen wäre. 45 Prozent der Azubis hätten sich mehr Berufsorientierung innerhalb der Schule gewünscht, 39 Prozent nannten einen persönlichen Ansprechpartner außerhalb der Schule wünschenswert.
Trotz der Schwierigkeiten bei der Berufsorientierung: Mehr als drei Viertel der Befragten schätzt die Chance auf eine Lehrstelle als gut oder sogar sehr gut ein. Damit sei eine Trendwende erreicht, nachdem in den vergangenen Jahren viele junge Menschen ihre Perspektiven auf dem Ausbildungsmarkt negativ bewertet hätten, teilte die Bertelsmann-Stiftung mit.
Auszubildende wünschen sich mehr Unterstützung vom Staat
Unter Jugendlichen mit niedriger Schulbildung ist nach der Bertelsmann-Umfrage nach wie vor der Eindruck weit verbreitet, schlechte oder eher schlechte Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu haben: In dieser Gruppe blicken immerhin 26 Prozent der Befragten pessimistisch auf das Ausbildungsgeschehen.
Aus Sicht der Wirtschaft jedoch ist die Lage weiter angespannt: Zehntausende Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, weil es weniger Schulabgängerinnen und -abgänger gibt als etwa noch vor zehn Jahren. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit vom Juli sind aktuell noch 228.000 Ausbildungsstellen unbesetzt.
„Es muss uns noch viel besser als bisher gelingen, junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen“, betont Clemens Wieland, Experte der Bertelsmann-Stiftung für berufliche Bildung.
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Auch von der Politik erhoffen sich die jungen Menschen mehr Engagement für Ausbildungsplatzsuchende: 37 Prozent aller Befragten sind der Auffassung, der Staat kümmere sich eher wenig, 8 Prozent finden sogar, es werde gar nichts gemacht. 31 Prozent räumen zwar ein, dass viel für Ausbildungsplatzsuchende getan werde, halten es aber nicht für ausreichend. Sie wünschen sich mehr Unterstützung etwa bei den Fahrt- oder Umzugskosten sowie bei der Bereitstellung von günstigem Wohnraum.
Peter Kossmann ist mit seiner Ausbildung in dem Betrieb happy. Seine Entscheidung hat er noch keine Sekunde bereut. (dpa/aze)