Bank, Pflege oder Chemieindustrie?Ausbildungsberufe im Gehaltscheck: Hier verdienen Lehrlinge am meisten!

Arbeitswelt, Ausbildungsberufe - Metallbauer Auszubildende vermisst ein Werkstueck in der Werkstatt fuer Auszubildende der Firma Schaeffler in Irapuato, Mexiko. Die Lehrlinge werden hier nach dem deutschen Dualen Ausbildungssystem unterrichtet. Irapuato, Mexiko. 18.07.2014 . Irapuato Mexiko PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xThomasxKoehlerx
Wo ist für Auszubildende am meisten drin beim Gehalt? Das hat nun eine aktuelle Studie aufgelistet.
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So unterschiedlich verdienen Azubis!
In den meisten Branchen ist jedes Jahr am 1. August Ausbildungsstart. Dann beginnen tausende Azubis ihre Ausbildung in Bereichen wie Bau, Finanzen oder der Pflege. Beim Gehalt gibt’s aber krasse Unterschiede! Wo es am meisten und wo es wenigsten Geld für Azubis gibt, lest ihr hier.

Ausbildungsberufe im Gehaltscheck: Topverdienst? In der Pflege!

Die Hans-Böckler-Stiftung hat 20 Ausbildungsberufe gecheckt – die Unterschiede bei den tariflich festgelegten Ausbildungsvergütungen sind in Deutschland weiter beträchtlich, so das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung.

Im ersten Ausbildungsjahr zählen Azubis in Pflegeberufen in vielen öffentlichen Einrichtungen mit rund 1.200 Euro im Monat zu den Bestverdienenden. Schlusslicht beim Gehalt im ersten Ausbildungsjahr bildet das Friseurhandwerk mit einer gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung in Höhe von 620 Euro pro Monat.

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Diese Ausbildungen sind vom Gehalt her top, diese sind flop

AusbildungGehalt
1. Pflege (Öffentlicher Dienst, Länder ohne Hessen)1.231 Euro
2. Pflege (Öffentlicher Dienst, Bund, Gemeinden)1.191 Euro
3. Privates Bankgewerbe1.150 Euro
4. Versicherungsgewerbe1.120 Euro
5. Metall- und Elektroindustrie (Baden-Württemberg)1.091 Euro
6. Chemische Industrie (Nordrhein)1.090 Euro
7. Öffentlicher Dienst (Länder ohne Hessen)1.087 Euro
8. Chemische Industrie (Ost)1.080 Euro
9. Öffentlicher Dienst (Bund, Gemeinden)1.068 Euro
10. Metall- und Elektroindustrie (Sachsen)1.059 Euro
11. Süßwarenindustrie (NRW)1.051 Euro
12. Druckindustrie1.025 Euro
13. Deutsche Bahn AG1.020 Euro
14. Textilindustrie (Baden-Württemberg)1.015 Euro
15. Gastgewerbe (Bayern)1.000 Euro
16. Kfz-Handwerk (Baden-Württemberg)979 Euro
17. Einzelhandel (NRW)960 Euro
18. Holz- und Kunststoffverarb. Industrie (Westf.-Lippe) 960 Euro
19. Gastgewerbe (Sachsen)950 Euro
20. Bauhauptgewerbe (West o- Berlin-West)935 Euro
21. Süßwarenindustrie (Ost)922 Euro
22. Einzelhandel (Brandenburg)910 Euro
23. Privates Verkehrsgewerbe (Brandenburg)900 Euro
24. Privates Transport- und Verkehrsgewerbe (NRW)890 Euro
25. Bauhauptgewerbe (Ost)880 Euro
26. Textilindustrie (Ost)880 Euro
27. Gebäudereinigungshandwerk (gew. Beschäftigte)875 Euro
28. Backhandwerk860 Euro
29. Holz- u. Kunststoffverarb. Industrie (Sachsen)860 Euro
30. Landwirtschaft (Mecklenburg-Vorpommern)840 Euro
31. Kfz-Handwerk (Thüringen)810 Euro
32. Floristik (West)800 Euro
33. Landwirtschaft (Nordrhein)790 Euro
34. Gesetzliche Mindestausbildungsvergütung620 Euro
35. Friseurhandwerk (NRW)610 Euro
36. Floristik (Ost)585 Euro

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Ähnliche Gehälter auch im zweiten und dritten Lehrjahr

Auch bei den Gehältern im zweiten Ausbildungsjahr zeigt sich ein ähnlicher Trend. Hier variieren die Gehälter zwischen der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung (für das zweite Lehrjahr) von 732 Euro (im Thüringer Friseurhandwerk) und 1.297 Euro für Azubis in der Pflege.

Im dritten Ausbildungsjahr liegen die Unterschiede zwischen 837 Euro (Mindestausbildungsvergütung) und 1.495 Euro (westdeutsches Bauhauptgewerbe). Allerdings zeigt die Studie auch, dass ab spätestens dem dritten Ausbildungsjahr in fast allen Branchen deutlich mehr als 1.000 Euro verdient werden können.

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„Trotz eines erheblichen Aufholprozesses ist das Niveau der Ausbildungsvergütung in einigen Tarifbranchen nach wie vor sehr niedrig“, sagt Prof. Dr. Thorsten Schulten, Leiter des WSI-Tarifarchivs. Hinzu kämen die Branchen ohne Tarifvertrag, in denen Auszubildende lediglich Anspruch auf die gesetzliche Mindestausbildungsvergütung hätten. (khe/mit dpa)

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