Worauf Sie beim Kuscheln achten sollten!
Achtung, Ansteckungsgefahr: Machen uns unsere Haustiere krank?

Haustiere sind in der Regel vollwertige Familienmitglieder: Kuscheln gehört dazu, hin und wieder auch ein dicker Schmatzer! Manchmal sitzt der Hund sogar auf dem Sofa oder die Katze schläft mit im Bett. Doch Experten raten von allzu innigen Streicheleinheiten ab, denn für viele Menschen bergen sie ein Gesundheitsrisiko, wenn es an Hygiene mangelt.
Krankheiten durch Haustiere: Schwangere und Immungeschwächte besonders gefährdet
Der Besitz eines Haustiers ist mit zahlreichen Vorteilen für die geistige und körperliche Gesundheit von Menschen verbunden. Doch leider können unsere Haustiere auch Infektionskrankheiten in sich tragen, die auf uns übertragen werden können. Davor warnt aktuell das britische Wissenschaftsportal sciencealert.com. Für die meisten Menschen haben diese Infektionen keine gravierenden gesundheitsschädlichen Auswirkungen, aber für manche Gruppen schon. Dazu gehören:
Schwangere
Personen mit geschwächtem Immunsystem
Daher ist es wichtig, die Risiken zu kennen und die notwendigen Hygiene-Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Infektionen vorzubeugen.
Lese-Tipp: Echt happig! Dieses Haustier kostet am meisten Geld
Meist bleibt unklar, ob sich ein Patient bei einem Menschen oder einem Tier angesteckt hat
Fachleute von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Tiho) warnen ebenfalls vor Gesundheitsgefahren, die von Haustieren ausgehen können. Dies können Unfälle sein, also insbesondere Bisse, aber auch Allergien, sowie von den Tieren übertragene Infektionen, sogenannte Zoonosen.
Zwar gibt es in Deutschland ein Meldesystem für Infektionskrankheiten, die Quelle wird aber nicht in jedem Fall entdeckt. Meist bleibe unklar, ob sich ein Patient bei einem anderen Menschen, einem Tier oder durch ein Lebensmittel angesteckt habe, sagt Hendrik Wilking, der am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin zum Thema Zoonosen forscht und Institutionen berät.
In Deutschland sei im Zusammenhang mit Heimtieren der Erreger Toxoplasma gondii wohl am gefährlichsten, sagt Tierarzt Wilking. Bei Menschen, deren Immunsystem schwach sei, könne eine solche Infektion unter Umständen sehr schwer verlaufen. Als Wirt dieses Parasiten gilt die Katze. Menschen können sich direkt bei Katzen anstecken oder wenn sie mit dem Erreger kontaminiertes Fleisch essen.
Lese-Tipp: 18-Kilo-Katze erfolgreich vermittelt! "Fat Cat" Patches muss ran an den Speck
Im Video: Noch mehr Viren springen von Tier auf den Menschen! Klimawandel bringt mehr Zoonosen
Welche Krankheiten können Haustiere übertragen?
Mehr als 70 Krankheitserreger können von Haustieren auf den Menschen übertragen werden. Manchmal sieht ein Haustier, das einen zoonotischen Erreger hat, auch krank aus. Aber oft sind keine sichtbaren Symptome vorhanden, sodass Sie sich leichter anstecken können, da Sie nicht vermuten, dass Ihr Haustier Keime in sich trägt.
Lese-Tipp: Wenn Tiere uns krank machen – und warum der Mensch eigentlich daran schuld ist
Zoonosen können direkt von Haustieren auf den Menschen auf folgenden Wegen übertragen werden:
Durch Kontakt mit Speichel, Körperflüssigkeiten und Fäkalien
Indirekt beispielsweise durch Kontakt mit kontaminierter Einstreu, Erde, Nahrung oder Wasser
Die tatsächliche Zahl der Infektionen wird wahrscheinlich unterschätzt, da viele Zoonosen nicht „meldepflichtig“ sind, oder sich in Form von unspezifischen Krankheitssymptomen zeigen.
Besonders großes Risiko für Schwangere: Toxoplasma gondii
Besonders problematisch ist zum Beispiel eine Ansteckung von Schwangeren mit Toxoplasma gondii. Nach einer RKI-Studie machen jährlich etwas mehr als 4.000 schwangere Frauen eine Toxoplasmose durch, über 300 Neugeborene kommen mit klinischen Symptomen der Krankheit zur Welt.
Lese-Tipp: Gesundheitslexikon: Toxoplasmose
„Dazu zählen Schäden im neurologischen Bereich“, sagt Wilking. „Schwangere sollten auf einen hygienischen Umgang mit Katzen achten." Zudem erhöhten Katzen einer anderen RKI-Studie zufolge mehr noch als Hunde das Risiko für eine Borreliose-Infektion. „Die Katzen nehmen die Zecken draußen auf, und sie übertragen sie zum Beispiel beim Schmusen.“ (dpa/mit mjä)