Wut über Grünen-Pläne
Botswana will uns 20.000 Elefanten schicken
Der einen geht es um den Tierschutz – dem anderen um den Kampf gegen eine große, graue Plage.
Umweltministerin Steffi Lemke (56/Grüne) möchte deutschen Jägern künftig verbieten, ihre eigenen Jagd-Trophäen aus Afrika zu importieren – doch das findet der Präsident von Botswana gar nicht gut. Er will uns deshalb ein Geschenk machen: 20.000 Elefanten, die dann in Deutschland frei herumlaufen sollen. Wie das die Deutschen sehen, erfahrt ihr oben im Video.
„Future for Elephants“ stellt Zahlen des Präsidenten infrage
Präsident Mokgweetsi Masisi meint das durchaus ernst. „Wir akzeptieren kein Nein“, sagt er der Bild-Zeitung. Damit solle Deutschland mal spüren, wie es ist, mit Elefanten zusammenzuleben. Außerdem würde so das afrikanische Land entlastet werden. Denn in Botswana lebten mehr 130.000 Elefanten – pro Jahr kämen nochmal 6.000 dazu – und das entwickle sich zur Plage, stöhnt der Präsident. Jeden Tag würde im Durchschnitt ein Mensch angegriffen werden. Elefanten würden Menschen tottrampeln, Ernten vernichten und Dörfer verwüsten.
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50 Gemeinden verdienen pro Jahr rund zwei Millionen Euro an der Jagd
Die Jagd – auch durch Deutsche – sei also für das Land extrem wichtig. Wenn die Grünen mit ihrem Verbot von Trophäen durchkämen, befürchtet das Land einen drastischen Einbruch der Tourismuszahlen. Vor allem auch beim Geld: Etwa 50 Gemeinden würden pro Jahr mit umgerechnet rund zwei Millionen Euro von der Jagd profitieren.
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Es ist nicht das erste Mal, dass der Präsident Elefanten verschenkt: Auch an Angola und Mosambik habe man schon Tiere „verschenkt“.
„Es ist sehr einfach, in Berlin zu sitzen“
In Richtung Lemke sagt Masisi: „Es ist sehr einfach, in Berlin zu sitzen und eine Meinung zu haben zu unseren Angelegenheiten in Botswana. Wir zahlen den Preis dafür, dass wir diese Tiere für die Welt erhalten.“
„Future for Elephants“ stellt die Zahlen des Präsidenten indes stark infrage. 76 Prozent aller Elefanten weltweit würden gar nicht in einem bestimmten Land leben, sondern oft Grenzen übertreten.
Und was die Trophäen angeht: Nach vorläufigen Zahlen des Bundesamts für Naturschutz gab es im vergangenen Jahr 650 Einfuhrvorgänge, davon: 231 Bergzebras, 109 Bärenpaviane und gerade einmal 26 Afrikanische Elefanten.
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Pläne sind schon zwei Jahre alt
Die Pläne der Grünen sind übrigens schon zwei Jahre alt. Eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung dazu liegt aber nach wie vor nicht vor. Auch der botswanische Umweltminister erklärt, er habe in seinen Gesprächen mit der Bundesregierung nicht den Eindruck gehabt, dass die Bundesregierung hierzu etwas beschließen werde. Dafür sei er sehr dankbar.
Also kommen die 20.000 Elefanten wohl so schnell auch nicht nach Deutschland. (dbl)
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