Deutschland rutscht im weltweiten Ranking abPressefreiheit in Gefahr! So ist die Lage im Norden
Bespuckt, bepöbelt, bedroht!
Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen! Zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai sagt RTL Nord-Geschäftsführerin Sonja Schwetje: „[Journalisten] brauchen Rückendeckung. Sie brauchen manchmal auch zusätzlichen Schutz.” Wie es um die Pressefreiheit im Norden steht, seht ihr im Video.
Mehr Angriffe auf Journalisten
Auch RTL Nord-Reporterinnen und -Reporter bekommen die zum Teil aufgeheizte Stimmung gegen Journalisten am eigenen Leib zu spüren. „Es ist jetzt nicht so, als ob unsere Reporterinnen und Reporter jeden Tag mit Bodyguards ihre Arbeit machen müssten”, erklärt Sonja Schwetje, die auch Vorsitzende der Bertelsmann-Arbeitsgruppe Pressefreiheit ist. Doch erst Ende April habe es einen Fall gegeben, bei dem „eine Kollegin deutlich angepöbelt wurde, wo jemand handgreiflich wurde, sie bedroht hat, obwohl sie alles richtig gemacht hat und ihre Arbeit einfach nur gemacht hat.”
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Dass die Pressefreiheit unter Druck steht, zeigen auch Zahlen der Organisation Reporter ohne Grenzen: Deutschland ist auf der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit vom zehnten auf den elften Platz abgerutscht. Auch, weil die Zahl der Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten wieder gestiegen ist. Im Jahr 2024 zählte Reporter ohne Grenzen 89 Attacken auf Medienschaffende. Zum Vergleich: 2023 waren es nur 41 Angriffe.
„Wir müssen als Gesellschaft ein wachsames Auge darauf haben”
Auch wenn Deutschland im weltweiten Vergleich noch relativ gut dastehe, gibt es laut Reporter ohne Grenzen sichtbare Herausforderungen. „Auch 2024 waren erneut diejenigen Journalistinnen und Journalisten gefährdet, die sich mit rechtsextremen Milieus und Parteien wie der AfD beschäftigten: Sie berichten von Feindmarkierungen, Bedrohungen, Beleidigungen und Angst vor körperlicher Gewalt“, heißt es in der Begründung von Reporter ohne Grenzen.
Auch RTL Nord-Geschäftsführerin Sonja Schwetje plädiert für Zusammenhalt: „Wir müssen vor allem alle ein wachsames Auge darauf haben als Gesellschaft”. Denn Pressefreiheit ist vor allem in politisch unruhigen Zeiten ein hohes Gut − für jeden von uns. (sab)