Gesetz zum neuen THC-Grenzwert noch nicht in Kraft

Bekifft am Steuer? Hamburger Polizei besonders streng

Beim Cannabis-Konsum von Autofahrern zeigt sich die Hamburger Polizei unnachgiebig. (Symbolfoto)
Zuerst einen Joint rauchen und dann hinters Steuer? Das kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wenn die Beamten der Hansestadt den richtigen Riecher haben, wird’s teuer!
Denn noch immer gilt bei Gras am Steuer der Grenzwert von einem Nanogramm THC. Und obwohl das Gesetz zu dem erhöhten Grenzwert schon verabschiedet ist, zeigen sich die Hamburger Polizisten streng und das hat einen Grund.

Bekifft am Steuer wird teuer

Seit drei Monaten ist das Grasrauchen legal in Deutschland, allerdings nicht für Autofahrer. Die riskieren schon ab einem Nanogramm THC, dem rauschbewirkenden Bestandteil der Cannabispflanze, ein saftiges Bußgeld von 500 Euro. Dazu kommt: ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.

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Hamburger Polizei weiterhin streng

Doch dieser Grenzwert ist nun gelockert. Das neue Höchstmaß lautet: 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutflüssigkeit. Und auch wenn dieses Gesetz schon verabschiedet ist, achtet die Hamburger Polizei auf die Einhaltung des Grenzwertes von einem Nanogramm! Wie ein Polizeisprecher erklärt, gibt es dafür einen einfachen Grund: Erst nach der Veröffentlichung des Gesetzes gelte der höhere Grenzwert.

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Drogenverbot für Fahranfänger

Laut ADAC Hamburg könne der neue Grenzwert noch im Juli in Kraft treten. Für Fahranfänger und Fahrer unter 21 gilt das Gesetz allerdings nicht, denn sie müssen sich an ein absolutes Drogenverbot halten.

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In der Praxis gelte dabei der Grenzwert von einem Nanogramm, weil der Cannabis-Wirkstoff längere Zeit nach dem Konsum nachweisbar sei, erklärt ein Sprecher des ADAC in Hamburg.

600 Drogenerkenner bei der Hamburger Polizei

Auch wenn der neue Grenzwert ist Kraft tritt, wird die Hamburger Polizei Autofahrer kontrollieren. Mit mehr als 600 aktiven Polizisten, die auf die Erkennung von Drogen spezialisiert sind, will die Hansestadt ihren Kontrolldruck noch einmal erhöhen. Diese Beamten sind speziell geschult und mithilfe von Fahrtüchtigkeitstest können sie feststellen, ob sich jemand noch hinters Steuer setzen darf. (anr/dpa)