„Wir leben sieben Monate im Jahr in einem Pestizidnebel”Gift, Gier, Gerechtigkeit! RTL-Reporter recherchiert im Pestizid-Krimi – es geht sogar um Morddrohungen
„Ich würde meine Kinder da nicht spielen lassen!”
Eigentlich finden unsere Dreharbeiten in Südtirol in einer absoluten Idylle statt: Berge und Felder, Natur pur, wohin man nur schaut. Wäre da nicht dieser Nebel, der die Stimmung trübt. Denn wir befinden uns mitten im Apfel-Anbau-Gebiet – und hier wird gespritzt, was das Zeug hält, obwohl Experten vor langfristigen Schäden warnen.
Parkinson, seltene Hirntumore: SO gefährlich sind Pestizide wirklich
Eine Tatsache, die die Anwohner nur schwer nachvollziehen können. Denn der Nebel der giftigen Mittel zieht direkt in ihre Wohnungen, verunreinigt Spielplätze und gefährdet die Gesundheit.
Wie schlimm die Auswirkungen von Pestiziden auf unsere Gesundheit wirklich sind, zeigen nicht nur Bodenproben aus der Umgebung, die wir im Labor haben untersuchen lassen, sondern auch die Schicksale verschiedener Menschen, auf die wir bei unserer Recherche gestoßen sind.
2020 sind in der Nähe von Zürich innerhalb weniger Monate zwei Kinder an seltenen Hirntumoren gestorben. Wie sich später herausstellte: In ihrem Wohnort ist die Pestizidbelastung im Grundwasser so hoch wie nirgendwo sonst in der Schweiz. Und laut einer Studie ist das Risiko für Kinder, in dieser Region an Hirntumoren zu erkranken, um 20 Prozent erhöht.
Aber nicht nur für Krebs können giftige Pestizide die Ursache sein. Landwirt Karl-Otto Mechelke ist sich sicher: Seine langjährige Arbeit mit Spritzmitteln ist schuld an seiner Parkinson-Erkrankung. Das Problem: Die Politik sieht keinen Zusammenhang zwischen seiner Krankheit und seiner früheren Arbeit – für sie alles nur Zufall. Im Video oben haben wir eine Wissenschaftlerin getroffen, die das jedoch ganz anders sieht und die uns erklärt, warum Pestizide sehr wohl zu einer Parkinson-Erkrankung führen können.
Warnung vor Pestiziden nur „reißerisch”? Dieser Landwirt schwört auf die giftige Chemie
Voll alldem wollen Landwirte, die ihre Ernte mit Pestiziden sichern, nichts wissen. Während unserer Recherche haben wir einen Apfelbauern getroffen, der Warnungen vor Pestiziden lediglich als „reißerisch” abtut. Dabei warnen selbst die Hersteller der Produkte, die er verwendet, mit Sätzen wie „Kann vermutlich Krebs erzeugen” oder „Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen”, wie wir später herausfinden.
Wie reagiert er, als wir ihn mit unseren Rechercheergebnissen konfrontieren? Das seht ihr im zweiten Video.
Lese-Tipp: Undercover auf einem Bio-Hof – wie bio ist Bio wirklich?
Doch ist Apfelanbau ohne schädliche Pestizide überhaupt möglich? Immerhin argumentieren Bauern oft damit, dass sie nur so ihre Ernte sichern könnten. Wir haben ein Paar getroffen, das seit Jahren Bio-Äpfel anbaut – also ganz ohne schädliche Chemie. Das ginge mit ganz viel Geduld und Herzblut. Welche Einbußen sie dafür in Kauf nehmen müssen, seht ihr im Video.
Verwendete Quelle: eigene RTL-Recherche






























































