Unterschätzte Gefahr: WasservergiftungMutter (41) trinkt vier Liter Wasser – plötzlich schwebt sie in Lebensgefahr

Genug zu trinken ist wichtig, vor allem, wenn man erkältet ist.
Das dachte sich auch Nina Munro aus Queensland in Australien. Die 41-Jährige wollte eine Erkältung auskurieren und trank vier Liter Wasser – ohne zu ahnen, dass sie sich damit beinahe selbst „ertränkte”.
„Trinken Sie mehr Wasser!”
Vier Liter Wasser pro Tag klingen erst mal nicht viel. Auch Nina Munro hätte wohl nicht für möglich gehalten, dass sie von dieser Menge in Lebensgefahr schweben würde. Angefangen hatte alles mit einer leichten Erkältung im Frühjahr dieses Jahres. Kurze Zeit später folgten eine Kehlkopfentzündung sowie eine Mykoplasmen-Infektion.
Bei verschiedenen Ärzten bekam die Mutter einer Tochter schließlich Medikamente wie Antibiotika, Steroide, Nasenspray sowie Schmerzmittel – und einen Rat: „Trinken Sie mehr Wasser!” Also trank sie. „Mein Mann sagte, ich würde nichts tun, ohne ein Glas Wasser an meiner Seite zu haben”, erinnert sich Nina Munro bei Daily Mail.
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Mutter erleidet Wasservergiftung
Doch statt besser ging es Nina immer schlechter. Im örtlichen Krankenhaus tippte man auf Entzugserscheinungen von den Steroiden und riet ihr erneut, mehr zu trinken. Schließlich trank die 41-Jährige vier Liter an einem Tag, ohne etwas zu essen. Zuvor hatte sie sich schon drei Tage lang übergeben. Bei ihrem Mann schrillten die Alarmglocken: Er rief den Krankenwagen und endlich fanden die Ärzte heraus, was Nina fehlte: Natrium!
Ihr Natriumspiegel lag bei 100 Milliäquivalenten pro Liter und damit weit unter dem empfohlenen Mindestwert von 135. Der Grund: Durch das viele Wasser ist der Natriumgehalt in ihrem Blut extrem gesunken. Hinzu kamen die vielen Medikamente sowie die Mykoplasmen-Infektion.
Fünf Tage lang lag Nina auf der Intensivstation, bis sich ihre Werte stabilisierten. Seitdem trinkt sie nur noch gegen den Durst.
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Im Video: Wie viel Wasser ist zu viel?
Mediziner: „Es ist vor allem der kurze Zeitraum, der gefährlich ist“
Wie viel Wasser zu viel ist, könne man nicht auf den Liter genau festmachen, erklärte Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht bereits im Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall. Jeder Mensch habe einen Wasserverbrauch und schwitze unterschiedlich viel. „Es ist vor allem der kurze Zeitraum, der gefährlich ist.“
Wie bemerkt man eine solche Wasservergiftung?
Da die Nieren die viele Flüssigkeit nicht schnell genug verarbeiten können, sammelt sie sich in den Zellen und bläht diese auf. Typische Symptome seien Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Erbrechen. Sich in einem solchen Notfall zu übergeben, sei tatsächlich auch das Mittel der Wahl, rät Specht weiter: „Und dann unbedingt etwas Salz zu sich nehmen, etwa eine Salzbrezel, das bindet das Wasser.“ (akr)