Karte zeigt Risikogebiete

Achtung, FSME-Gefahr! Hier herrscht diesen Sommer Zeckenalarm

Wer noch nicht gegen die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung FSME geimpft ist, sollte die Impfung schnell nachholen, rät das bayerische Gesundheitsministerium. (Archivfoto)
Ein Biss der kleinen Blutsauger kann schlimme Folgen haben.
Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

So klein, so gefährlich!
Zecken sind nicht nur lästig – sie können auch fiese Krankheiten übertragen, insbesondere FSME, die zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Wo in Deutschland das Risiko dafür besonders hoch ist, seht ihr hier!

Was ist FSME?

FSME steht für die Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis. Ein großer Teil der Infektionen verläuft ohne Symptome, das Risiko einer schweren Erkrankung besteht jedoch – vor allem bei älteren Menschen. In der ersten Phase treten häufig grippeähnliche Symptome auf, etwa Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. In einer zweiten Phase kann schlimmstenfalls eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und/oder des Rückenmarks folgen.

Die gute Nachricht: FSME ist eine Viruserkrankung und es gibt eine Impfung dagegen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt diese Kindern und Erwachsenen, die in Risikogebieten Zecken ausgesetzt sind. Die entsprechende Karte wird jedes Jahr aktualisiert. Besonders der Südosten und Süden Deutschlands sind betroffen. 2025 kamen folgende Risikogebiete neu dazu: der Stadtkreis Augsburg in Bayern, der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und der Landkreis Celle in Niedersachsen. Wie es in eurer Region aussieht, könnt ihr hier sehen:

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FSME-Risiko besteht das ganze Jahr

Wie Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss erklärt, besteht heutzutage nicht mehr nur in wärmeren Monaten ein erhöhtes FSME-Risiko, sondern das ganze Jahr über. Der Grund: Zecken werden aktiv, sobald die Temperatur an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mindestens fünf bis sieben Grad Celsius beträgt. Wegen des Klimawandels und den steigenden Temperaturen auch im Winter wird die Ausbreitung der Zecken begünstigt.

2024 lag die Zahl der ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten FSME-Erkrankungen bei 686. Das ist ein Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der zweithöchste Stand seit Beginn der Aufzeichnung. Am höchsten war die Zahl bisher im Corona-Jahr 2020 mit 718 Erkrankungen.

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So schützt ihr euch vor Zecken

Ganz beseitigen kann man das Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden, nicht – aber verringern: Vermeidet hohes Gras oder Unterholz, tragt in der Natur geschlossene Schuhe, lange Oberteile und Hosen, gerne auch die Hose in die Socken stopfen. Benutzt Insektenschutzmittel für die Haut und sucht euren Körper nach dem Ausflug gründlich ab, vor allem Stellen wie Arm- und Kniebeugen, den Schritt und den Bauch- und Brustbereich.

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Auch Borreliose ist eine Gefahr

Zecken können neben FSME auch die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen, eine bakteriell verursachte Krankheit. Sie ist laut Robert Koch-Institut wesentlich häufiger und kommt deutschlandweit vor.

Erstes Symptom ist oft eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle herum, auch Wanderröte genannt. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber können auftreten. Entsteht ein chronischer Verlauf, kann eine Vielzahl von Symptomen auftreten, etwa neurologische Beschwerden wie Nervenschmerzen oder Lähmungen, Hautprobleme oder psychische Störungen.

Vollständig heilbar ist Borreliose nur im Anfangsstadium, weshalb eine frühe Diagnose und Behandlung mit Antibiotika essenziell ist.