Weg mit den PlagegeisternTesSsSstsieger! Dieses Anti-Mücken-Spray hilft am besten

So ein schöner lauer Abend – und dann dieses fiese Summen...
Leider gehören Mücken zur warmen Jahreszeit wie Eis und kurze Hosen. Wie können wir sie uns am besten vom Hals halten? Das hat Stiftung Warentest jetzt anhand von zehn Insektensprays untersucht. Außerdem im Test: Stichheiler – wenn das Biest doch schon zugestochen hat.
Rekord: Siebeneinhalb Stunden Ruhe
Insektenschutzmittel enthalten Wirkstoffe, die für die Plagegeister so unangenehm riechen, dass sie unsere Haut im besten Fall verschonen. Zehn davon hat Stiftung Warentest jetzt mit Unterstützung von 2.400 Zecken und über 3.100 Mücken genau geprüft. Die wichtigste Frage: Wie lange hält das Spray die Tiere fern und vom Stechen ab?
Das Ergebnis: Nur drei Mittel schneiden mit der Note „gut” ab. Testsieger ist das Spray Forte von Anti Brumm (1,58 Euro pro 10 ml, Note 1,7), das sowohl beim Mücken- als auch beim Zeckenschutz die Teilnote „sehr gut” abräumt. Beiden Mückenarten im Test hielt das Spray bis zu siebeneinhalb Stunden stand. Auch vor Mücken in tropischen Ländern, die etwa Gelbfieber übertragen, schützt es gut.
Den zweiten Platz belegt das Protect Mücken Schutzspray von Mosquito (ein Euro pro 10 ml, Note 2,1), das immerhin über fünf Stunden schützt. Genau wie der Preis-Leistungs-Sieger Autan Multi Insect (Note 2,2), das nur rund 64 Cent pro 10 Milliliter kostet.
Zum Vergleich: Die schlechtesten Produkte im Test machten schon nach rund zweieinhalb Stunden schlapp. Ein Grund dafür dürfte Stiftung Warentest zufolge allerdings auch die geringe Dosiermenge sein, die die Hersteller empfehlen.
Alle Testergebnisse könnt ihr kostenpflichtig auf test.de abrufen.
Wie gesund sind Insektensprays?
Unbedenklich sind die Wirkstoffe in den Sprays jedenfalls nicht, so die Einschätzung von Stiftung Warentest. DEET, Icaridin und PMD können allesamt die Augen reizen – wenn auch unterschiedlich stark.
DEET, auf das auch das Testsieger-Spray setzt, gilt als sehr effektiv gegen Mücken und Zecken. Allerdings kann es zu starken Augenreizungen und allergischen Hautreaktionen führen. Icaridin gilt als verträglicher, dieser Wirkstoff ist im zweitplatzierten Spray enthalten. Doch auch er kann die Augen reizen. Vom Wirkstoff PMD sind die Testerinnen und Tester insgesamt weniger überzeugt, denn er wirkt nur mittelmäßig gegen Mücken. Und auch hier kann es zu starken Augenreizungen kommen.
Zudem können die intensiven Duftstoffe wie Citronellol bei empfindlicheren Menschen zu allergischen Reaktionen führen. Generell gilt: Die Insektensprays sind nicht für die dauerhafte Anwendung gedacht. Am besten setzt man sie gezielt ein, etwa vor einer Wanderung.
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Stichheiler: Was hilft gegen den Juckreiz?
Sticht eine Mücke zu, bringt sie mit ihrem Speichel bestimmte Reizstoffe in unsere Haut. Auf die reagiert unsere Immunabwehr mit einer Ausschüttung des Botenstoffs Histamin, der das typische Jucken verursacht. Stichheiler sollen das unterbinden. Die meisten der 14 Stifte im Test setzen dabei auf einen Wärmereiz. Er soll die Reizstoffe im Insektenspeichel zerstören und damit einen Juckreiz lindern. Eine nach Einschätzung des Magazins „gut gemachte Studie” zeigt, dass das funktioniert, wenn circa 51 Grad Celsius für fünf Sekunden auf die Stichstelle einwirken. Andere Daten zeigen, dass es zwei Grad weniger auch schon tun.
Es gibt noch andere Methoden:
- Elektrische Impulse: Mit diesen Geräten ist an der Stichstelle ein leichtes Prickeln zu spüren. „Forschungsergebnissen zufolge kann das helfen – und angenehmer sein als Wärmestifte, die manche Menschen als schmerzhaft empfinden”, sagt Stiftung Warentest. 
- Behandlung mit Saugen: Durch Unterdruck sollen die Reizstoffe aus der Stichstelle herausgesaugt werden. Ausreichend belegt sei der Nutzen Stiftung Warentest zufolge aber nicht. 
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Diese Modelle empfiehlt Warentest
Für neun Stichheiler – sieben arbeiten mit Wärme, zwei mit elektrischen Impulsen – spricht das Test-Team eine eingeschränkte Empfehlung aus. Eingeschränkt, weil die Hersteller mitunter auch Wirkungen versprechen, die nicht belegt sind, etwa, dass die Stifte auch bei Bienen- oder Bremsenstichen helfen oder Schwellungen lindern sollen. Die günstigsten Modelle in dieser Kategorie sind die SOS Stich-Hilfe (9,62 Euro) und der Curamed Bite Gone Insektenstichheiler von Aldi (11,99 Euro).
Von anderen Produkten raten die Warentester hingegen ab. Der Wärmestift Berrcom Itch Healer (19,99 Euro) erhitzte sich im Test auf bis zu 70 Grad und schaltete sich erst nach 30 Sekunden automatisch ab – hier droht Verbrennungsgefahr. Beim Hua Teng 2 in 1 Electric Insect Bites Relief (19,99 Euro) hingegen fiel die Temperatur zu schnell wieder ab.
Die genauen Ergebnisse zu allen 14 Produkten findet ihr auf test.de.
Was hilft noch gegen das Jucken?
So schwer es auch fällt: Kratzen ist tabu. Das reizt die Haut zusätzlich, sie kann sich entzünden und dann noch stärker jucken, warnt die Stiftung Gesundheitswissen. Außerdem können Keime in die Wunde gelangen.
Auch Kühlen ist eine Möglichkeit, den Juckreiz zu lindern. Wer kein Kühlpack hat, wickelt dafür einfach einige Eiswürfel in ein Stofftuch. Kälte sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße verengen – Stoffe, die den Juckreiz fördern, können sich nicht so schnell verbreiten. Wohltuend nach einem Mückenstich können auch Gele und Salben sein, die die Wirkung des Histamins bremsen. (dpa/rka)




