Leiche der ukrainischen Journalistin fehlen Augen und GehirnWas haben Putins Folterknechte mit Victoria Roshchyna (†27) gemacht?

Victoria Roshchyna
Wictoria Roshchyna

Wurde sie grausam ermordet, weil sie zu viel wusste?
Die ukrainische Journalistin Wiktorija Roschtschyna hatte unfassbaren Mut. Bei Recherchen zu Putins Folter-Knästen geriet sie selbst in Gefangenschaft - und überlebte sie nicht. Laut Medienberichten wurde sie gefoltert. Ihre Leiche sei bereits im Februar mit Anzeichen von schwerer Gewalt und fehlenden Organen an die Ukraine übergeben worden, berichten jetzt renommierte Medien wie der „Spiegel“ und die „Washington Post“ unter Berufung auf ukrainische Ermittler.

Deutliche Folterspuren, Leichenteile fehlen

Die 27-jährige Journalistin war 2023 verschwunden, als sie in der von Russland besetzten südostukrainischen Region Saporischschja recherchierte. Unter anderem dort werden russische Foltergefängnisse vermutet. Im April 2024 bestätigte Russland ihre Verhaftung, im September folgte dann die Nachricht über ihren Tod.

Lese-Tipp: Urteil in Kiew: Olga stiftet ihren Soldaten-Ehemann zu Vergewaltigungen an

Bei einer Obduktion von Roschtschynas Leiche fanden Mediziner „zahlreiche Zeichen von Folter und Misshandlung“, zitierten Medien die Staatsanwaltschaft. Dazu gehörten eine gebrochene Rippe, Nackenverletzungen und mutmaßliche Spuren von Elektroschocks an den Füßen. Das teilte Juri Belussow mit, Leiter der Abteilung für die Untersuchung von Kriegsverbrechen bei der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft.

Video-Tipp: Trump lässt die Ukraine hängen

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Foltervorwürfe gegen Russland nicht neu

Zudem fehlten der Leiche nach Angaben aus Ermittlungskreisen mehrere Organe, darunter die Augen, der Kehlkopf und Teile des Gehirns. Möglicherweise sollten mit ihrer Entfernung Folterspuren vertuscht werden.

Kiew rief die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion auf den Bericht auf. Das Problem der von Russland verschleppten und gefangen gehaltenen Zivilisten erfordere eine „sofortige und entschlossene Reaktion“, erklärte Außenministeriumssprecher Georgiy Tychy.

Tausende ukrainische Zivilisten werden in russischen Gefängnissen oder in besetzten ukrainischen Gebieten festgehalten. Laut NGOs und Medienberichten werden viele der Gefangenen gefoltert. (uvo; AFP)