Fünf Jahre Haft wegen Verletzung des Kriegsrechts

Olga stiftet ihren Soldaten-Ehemann zu Vergewaltigungen an – dafür wird sie jetzt verurteilt

Olga Bykovskaja und ihr Soldaten-Ehemann Roman
Olga Bykovskaja erlaubte ihrem Soldaten-Ehemann am Telefon, Ukrainerinnen zu vergewaltigen.
VKontakte/action press

Sie wollte, dass er sich an Ukrainerinnen vergeht, verhütet und ihr nichts sagt.
Die Russin Olga Bykovskaja wird von einem ukrainischen Gericht in Kiew zu fünf Jahren Haft verurteilt. Während das Urteil wegen Verletzung des Kriegsrechts gegen sie fällt, ist sie aber nicht im Saal. Seit Dezember 2022 steht die Frau auf einer internationalen Fahndungsliste. Festgenommen wurde sie aber bisher nicht, weil sie das von Russland kontrollierte Gebiet nicht verlassen hat.

Olga erlaubt ihrem Mann am Telefon, Ukrainerinnen zu vergewaltigen

Olgas Ehemann Roman ist russischer Soldat und war an dem Angriffskrieg auf die Ukraine beteiligt. Im April 2022 hörte der ukrainische Geheimdienst einen Anruf des Ehepaars ab, in dem die Frau ihrem Mann die Erlaubnis erteilte, Frauen in der Ukraine zu vergewaltigen. „Ja, ich erlaube es dir. Aber verhüte bloß“, ist auf der Aufnahme zu hören, die damals veröffentlicht wurde. „Sag mir nichts, verstanden?“, verlangt die Frau, als ihr Mann sie um Erlaubnis bittet. Sie wolle nichts davon wissen, was ihr Mann mit Ukrainerinnen macht.

April 9, 2022, Munich, Bavaria, Germany: Demonstrators in Germany express outrage at sexual violence allegedly being used by Russian soldiers against not only adults, but against children. Having seen the latest chapter of atrocities commited by the Russian military in Bucha and the missile attack on the Kramatorsk train station, Ukrainians, Ukrainian refugees, Germans, and people from around the world stood together to demand a stop to Russia's military aggression and for Europe to fortify Ukraine's defensed. (Credit Image: © Sachelle Babbar/ZUMA Press Wire
In München wurde im April 2022 gegen die sexuelle Gewalt russischer Truppen demonstriert.
Sachelle Babbar, picture alliance / ZUMAPRESS.com | Sachelle Babbar

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Investigativjournalisten des Senders Radio Liberty hatten Olga und Roman damals identifiziert und aufgespürt. Dank ihrer Recherchen wurde der Frau nun der Prozess gemacht. Wie der Sender berichtet, fiel das Urteil gegen Olga am 24. März. Weil sie ihren Mann zu Kriegsverbrechen angestiftet hat, soll sie ab dem Zeitpunkt ihrer Festnahme für fünf Jahre ins Gefängnis. Wann das sein wird, ist aber unklar. Denn solange Olga nicht aus dem russisch besetzten Gebiet ausreist, droht ihr erst einmal nichts.

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Gericht in Kiew verurteilt russische Soldaten-Ehefrau

Das Kiewer Gericht ordnete außerdem noch an, dass die Frau die die Verfahrenskosten übernehmen und die Stimmgutachten bezahlen muss, die das Gericht machen ließ. Umgerechnet seien das etwa 336 Euro, schreibt der Sender.

Die Journalisten von Radio Liberty hatten sowohl mit Olga als auch mit ihrem Ehemann gesprochen. Die aufgezeichneten Gespräche wurden im Prozess mit der Tonaufnahme des abgehörten Telefonats verglichen und ergab bei beiden Eheleuten einen Treffer. Roman hatte im Gespräch mit den Journalisten zwar behauptet, es sei nicht seine Stimme, die in dem Audio-Clip zu hören sei. Sprachexperten sind aber anderer Meinung. Olga selbst hatte sich nicht zu dem Telefonat geäußert – auch nicht in dem Prozess, bei dem sie nicht anwesend war.

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Wo genau sich das Ehepaar aktuell aufhält, ist unklar. Inzwischen sollen beide nicht mehr auf Anfragen der Journalisten reagieren. Olga löschte auch ihr Vkontakte-Profil. (jgr)