Er erstach drei kleine Mädchen

Southport-Killer Axel R. sagt kein Wort vor Gericht

Artists impression of Axel Muganwa Rudakubana, 17, at court in Liverpool this morning, after being charged with three counts of murder, 10 of attempted murder, and one count of possessing a bladed article. August 1, 2024. Release date - August 1, 2024. A 17-year-old has been charged with the murder of three girls at a dance class in Southport. Bebe King (6), Elsie Dot Stancombe (7), and Alice Dasilva Aguiar (9) died after a knife attack at a Taylor Swift-themed event in the Merseyside town on Monday.
Der 17-jährige Alex r. ist des Mordes an drei Mädchen bei einem Tanzkurs in Southport angeklagt.
action press

Der Anschlag von Southport versetzt England in Aufruhr.
Axel R. soll drei Mädchen umgebracht haben, die an einem Taylor-Swift-Tanzkurs teilnahmen. Ihm werden dreifacher Mord und zehnfacher versuchter Mord vorgeworfen. Jetzt erscheint er erstmals vor Gericht. Die Anhörung dauert fünf Minuten, der 17-Jährige sagt kein Wort.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen bei Anhörung

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen wird er ins Gericht in Liverpool gebracht. Er trägt einen grauen Trainingsanzug. Eine Gerichtszeichnerin hält fest, wie er versucht, sein Gesicht im Ausschnitt des Shirts zu verstecken. Die Pressetribüne ist voll besetzt, doch die Journalisten warten vergeblich auf ein Wort des Verdächtigen. Er schweigt.

Die Polizei veröffentlichte diese Fotos der toten Mädchen mit Einverständnis von deren Eltern
Elsie (l.), Alice (m.) und Bebe (r.) starben bei dem Messerangriff auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs
reuters

Der Gerichtstermin ist aufschlussreich, zeigt, wie bedeutend der der Fall in Großbritannien ist. Das wird auch dadurch deutlich, dass Richter Andrew Menary die Anonymität des Tatverdächtigen aufhebt (rtl.de kürzt seinen Nachnamen wie in Deutschland üblich weiterhin ab). Normalerweise dürfte der Name eines Minderjährigen nicht genannt werden.

Video: Drei Kinder sterben bei Messerangriff in Southport

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Gericht reagiert auf „Unfug” in sozialen Medien

Der Richter begründet den Entschluss damit, dass auf diese Art weitere Fehlinformationen und Falschmeldungen vermieden werden sollen. „Eine vollständige Berichterstattung zu diesem Zeitpunkt weiterhin zu verhindern, hat den Nachteil, dass es anderen ermöglicht wird, Unfug zu treiben und weiterhin im Vakuum Fehlinformationen zu verbreiten“, sagt Menary.

Nach der Tat war zu Ausschreitungen gekommen. Ursache: vor allem Falschnachrichten in sozialen Medien über die Identität des Attentäters. Offiziellen Angaben wurde R. in Großbritannien geboren. Seine Eltern stammen aus Ruanda. Rechte Kräfte behaupten ohne Belege, die Behörden würden die wahre Identität des Angreifers verheimlichen.

Lese-Tipp: England weint um Elsie, Alice und Bebe

Verdächtiger hat Authismus-Störung

Die Staatsanwaltschaft spricht sich gegen die Aufhebung der Anonymität des Teenagers aus. Ihren Angaben zufolge sei bei R. eine „Störung aus dem autistischen Spektrum“ diagnostiziert, zitiert der britische Sender BBC. Der 17-Jährige sei in der Vergangenheit „über einen gewissen Zeitraum nicht bereit gewesen, das Haus zu verlassen und mit seiner Familie zu kommunizieren“.

Axel Muganwa Rudakubana, 17, leaves Liverpool Magistrates Court, after being charged with three counts of murder, 10 of attempted murder, and one count of possessing a bladed article August 1, 2024. Release date -August 1, 2024. A 17-year-old has been charged with the murder of three girls at a dance class in Southport. Bebe King (6), Elsie Dot Stancombe (7), and Alice Dasilva Aguiar (9) died after a knife attack at a Taylor Swift-themed event in the Merseyside town on Monday. The teenager, who is due to appear at Liverpool City Magistrates Court later on Thursday, has also been charged with 10 counts of attempted murder.
Schaulustige verfolgen die Ankunft des Verdächtigen bei Gericht
action press

Nach der Anhörung am Donnerstag verhängt der Crown Court in Liverpool R.‘s Unterbringung in einer Jugendeinrichtung. Am 25. Oktober soll die nächste Anhörung stattfinden. Sollte sich der junge Mann schuldig bekennen, gäbe es keinen Prozess. Das Gericht könnte direkt eine Strafe festlegen. Bei Mord wäre das nach britischem Recht zwingend lebenslange Haft.

Lese-Tipp: Tanzlehrerin wirft sich schützend vor die Kinder - und kämpft jetzt um ihr Leben

Axel R. soll am Montag (29. Juli) drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren erstochen und acht weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt haben. Zwei Kinder wurden mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen.