„Arbeit macht frei”CDU-Politiker kommentiert Linken-Post mit Nazi-Parole – und liefert bizarre Erklärung

Die Empörung ist riesengroß.
Die Worte „Arbeit macht frei“ stehen wie kaum etwas anderes für die grausame Ideologie der Nationalsozialisten. Jetzt hat ein CDU-Kommunalpolitiker aus Niedersachsen diese Parole auf Facebook verwendet – ausgerechnet unter einem Post der Linken.
Fauxpas, Familie und die „linken Konsequenzen”
Marco Walczak, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Meckelfeld-Klein Moor in der Gemeinde Seevetal (Landkreis Harburg), kommentierte einen Beitrag der niedersächsischen Linken zum Bürgergeld mit dem Satz: „Arbeit macht frei“.
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Auf Anfrage erklärt er später, er habe die historische Bedeutung des Spruchs nicht gewusst und bezeichnet den Kommentar als „schlimmen Fauxpas“. Seinen Vorsitz im Ortsverband habe er bereits abgegeben, wie er mit seinen politischen Mandaten weitermacht, entscheidet er diese Woche. Der Kommunalpolitiker ist Mitglied im Rat der Gemeinde Seevetal sowie im Kreistag. Er teilt mit: „Erste Priorität hat nun aber meine Familie und die Abwehr möglicher Konsequenzen aus dem linken Spektrum.“ Walczak beklagt seit einigen Wochen Angriffe aus dem linken Spektrum. Anlass sei ein Dorffest, das er mitorganisiere, bei dem in diesem Jahr erstmals auch die AfD einen Infostand erhielt.
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CDU und Linke reagieren
Der Generalsekretär der CDU Niedersachsen, Marco Mohrmann, verurteilt die Äußerung in dem Facebook-Post: Jegliche Nennung nationalsozialistischer Parolen stehe im krassen Widerspruch zu den Werten der CDU und sei vollkommen inakzeptabel. „Der zuständige Kreisverband hat bereits die ersten Ordnungsmaßnahmen gemäß unserer Satzung eingeleitet.“ In einer Stellungnahme teilt die CDU Seevetal mit, dass sich der Politiker für drei Monate nicht mehr zu politischen Themen äußern darf, die im Zusammenhang mit der CDU stehen.
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Kritik kommt auch vom niedersächsischen Landeschef der Linken, Thorben Peters: Wer eine Parole benutze, die über den Toren von Konzentrationslagern stand, überschreite „moralisch, politisch und menschlich“ eine rote Linie. „Die CDU muss jetzt klare Konsequenzen ziehen – wer NS-Vokabular verwendet, kann kein Amt in einer demokratischen Partei behalten“, forderte Peters. (ypr)
Verwendete Quellen: dpa, RTL Eigenrecherche
































