Eine kleine Wunde mit riesiger WirkungDylan (31) verliert nach Frisbee-Unfall beide Beine!

Dylan Reily verliert nach einem tragischen Unfall beide Beine und Teile seiner Hand.
Dylan Reily verliert nach einem Frisbee-Spiel beide Beine – aber er behält seinen Optimismus.
Facebook/Dylan Reily

Sein Optimismus ist bewundernswert!
Dylan Riley ist ein echter Kämpfer – und dass er noch unter den Lebenden weilt, ein kleines Wunder. Denn der heute 31-Jährige erleidet nach einer zunächst harmlos wirkenden Verletzung eine gefährliche Krankheit. Sie kostet ihm am Ende beide Beine.

Frisbee-Spiel mit Folgen

Es ist Oktober 2023 in Oklahoma City (USA). Dylan und einige seiner Freunde spielen an einem sonnigen Nachmittag Frisbee-Golf. Dabei werfen sie die flachen Scheiben in bereitgestellte Körbe. Dylan arbeitet zu der Zeit im Baugewerbe und als Schweißer. Er hofft, in der Army aufgenommen zu werden. Doch dann passiert es. Er stolpert unglücklich und schlägt sich das Knie auf. „Ich bin ein Tollpatsch“, sagt Dylan später zum People-Magazin. Die Verletzung wirkt harmlos. Seine Mutter Trina, eine Krankenschwester mit einer Spezialisierung für Infektionskrankheiten, schaut sich die Verletzung an. Sie sieht nicht entzündet aus. Dylan macht weiter, als wäre nichts gewesen.

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Doch zwei Wochen später fühlt sich der junge Mann, als hätte er eine heftige Grippe. Er schwitzt, hat Fieber und Gliederschmerzen. Mehrmals muss er sich übergeben. In der Hoffnung, dass es ihm danach besser geht, nimmt er ein Bad. Doch als er aus der Wanne aufstehen möchte, kann er sich gar nicht mehr bewegen. Panisch ruft er nach seinem Mitbewohner, der einen Krankenwagen ruft.

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Dylans Organe beginnen, zu versagen

An das, was dann passiert, kann er sich kaum noch erinnern. Die Rettungssanitäter hätten ihm Fragen gestellt, „aber dann wurde alles schwarz“, erzählt Dylan dem People Magazin. Im Krankenhaus ist schnell klar, woran Dylan leidet: am toxischen Schocksyndrom, auch bekannt als Tamponkrankheit. In seinem Fall haben Streptokokken die Krankheit ausgelöst. Die Bakterien haben den Weg in seinen Blutkreislauf gefunden. Als Folge fangen seine Organe an, zu versagen. Zweimal müssen die Ärzte ihn wiederbeleben. Der Tod klopft mit lautem Pochen an Dylans Tür.

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Der leitende Arzt, Dr. Bob Schoaps vom Integris Health Baptist Medical Center, erklärt dem People Magazin: „Wenn wir einen Patienten vor uns haben, der einen solchen Verlauf bei der Krankheit hat, geben wir ihm noch eine Überlebenschance von zehn Prozent – oder weniger.“ Wäre Dylan nur wenige Stunden später ins Krankenhaus gekommen, hätten sie wohl nichts mehr für ihn tun können.

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Für die Mutter beginnt ein Alptraum

Für die Eltern beginnt zu dieser Stunde ein Alptraum. Seine Mutter wird gefragt, ob ihr Sohn an lebensrettende Maschinen angeschlossen werden soll. Eine andere Überlebenschance hat Dylan nicht. „Ich habe gesagt: ‚Tun Sie, was getan werden muss und retten Sie meinen Sohn‘“. Dylan wird an eine Herz-Lungen-Maschine, eine ECMO, angeschlossen. Die Maschine erhält ihn am Leben, aber seine Extremitäten werden nicht mehr ausreichend durchblutet. Sein Gewebe in den Beinen und an den Ohren wird schwarz, stirbt ab. Er muss an ein Dialysegerät angeschlossen werden.

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Die Ärzte eröffnen den Eltern, dass ihr Sohn aller Voraussicht nach eine Amputation benötigt. Eine schwierige Entscheidung. Fünf Tage bleibt Dylan an der Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Erst, als sie entfernt wird, wird er wieder wach. „Das Erste, woran ich mich erinnern kann, waren meine Eltern“, schildert Dylan. Da weiß er: Es muss etwas Furchtbares passiert sein. Denn seine Mutter und sein Vater sind geschieden, können sich nicht leiden. Seine Familie und die Ärzte erklären dem jungen Mann, was los ist, dass er beinahe gestorben wäre. Für Dylan beginnt ein schwieriger Genesungsprozess – mit einigen seltsamen Nebenwirkungen.

Dylan Riley steht auf einem Feld und zeigt seine amputierte linke Hand.
Dylan mussten auch Teile seiner Hände amputiert werden.
facebook/Dylan Riley

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„Mein ganzer Körper hat sich geschält“, berichtet Dylan. Sogar seine Geschmacksknospen sind betroffen, er will nicht essen, weil er nichts schmeckt. Es dauert auch, bis die Chirurgen sicher sein können, wie viel sie von seinen Beinen amputieren müssen. Anstatt traurig zu sein, erweist sich der 31-Jährige allerdings als Kämpfer, witzelt mit den Ärzten über seine Situation. „Ich wollte immer die positiven Dinge im Leben sehen“, sagt er. Seine Freunde und Familie weinen über sein Schicksal. Doch Dylan will das nicht. Er will die Menschen lachen sehen. „Also habe ich dagesessen und Witze über die Amputation gemacht.“

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Dylan vergleicht sich mit Cartoon-Figur

Kurz vor Weihnachten 2023 ist es dann so weit. Dem jungen Mann müssen beide Beine unterhalb der Knie amputiert werden. Danach postet er ein Foto von sich direkt neben dem Lebkuchenmann aus dem Kinderfilm Shrek, der ebenfalls beide Beine verliert. Vorbei ist seine Leidensgeschichte allerdings nicht. Denn auch die Hände sind von der Nekrose betroffen. An der rechten Hand kann er seine Handfläche behalten, an der linken können Teile seines Daumens und sein Mittelfinger gerettet werden. Genug, damit „ich immer noch einen Bleistift festhalten und schreiben kann. Aber ich kann nicht mehr wie früher Werkzeug benutzen“, sagt Dylan.

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Im Mai 2024 bekommt er Prothesen für seine Beine, lernt wieder laufen. Er lässt sich nicht aufhalten. „Ich wollte den Menschen zeigen, dass sie falschliegen, wenn sie Mitleid mit mir hatten.“ Ein Jahr später ist Dylan wieder unterwegs, hat alte Hobbys wieder aufgenommen. Wie Bowling. „Es sieht nicht schön aus“, sagt er lachend zum People Magazin. Und auch Frisbee-Golf hat er schon wieder gespielt. Seine Ärzte sind sich sicher: Dass seine Genesung so gut vorwärtsgeht, liegt auch daran, dass er so optimistisch und mit so viel Hoffnung an seine Situation herangegangen ist.

Ein Start in ein neues Leben

Und auch seiner Mutter kann er eine Angst nehmen. Sie fürchtet zeitweise, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. „Ich war selbstsüchtig. Ich wollte meinen Sohn. Mir war egal, wie er aussieht. Mir war egal, welche Teile er vielleicht verliert“, gesteht sie dem People Magazin. Doch Dylan kann ihr sagen: „Es spielt keine Rolle, Mom.“ Er sei froh, dass er noch am Leben sei. „Die Dinge könnten so anders sein. Meine Familie hätte auch eine Beerdigung planen können“, resümiert er. Er hat neue Pläne für die Zukunft gemacht. Zur Army will und kann er nicht mehr. Aber als Motivationstrainer möchte er jetzt anderen Menschen Mut machen.