Ihr Fall bewegte ganz AustralienEntführte Cleo Smith (7) - drei Jahre nach der Tat kann sie wieder strahlen

Cleo Smith lächelt in die Kamera. Auf einem Bild hält sie eine Urkunde und eine Goldmedaille in der Hand.
Cleo Smith kann wieder lächeln.
Facebook/60MinutesAustralia

Nur drei Jahre nach ihrer Entführung gewinnt sie ihre erste Goldmedaille!
Cleos Mutter teilt in den sozialen Netzwerken die Fotos ihrer stolzen Tochter. Die Siebenjährige lächelt und zeigt ihre Medaille in die Kamera, die sie soeben bei ihrem ersten Turnwettbewerb gewonnen hat. Das Netz feiert sie.

User sind begeistert von Cleos Erfolg

Die User freuen sich, dass es Cleo gut geht. Ein Nutzer schreibt: „Herzlichen Glückwunsch, Cleo. Du bist ein absoluter Star.“ Ein anderer: „Vielen Dank fürs Teilen! Ich bin mir sicher, dass ich für viele spreche … Ich habe mich von Zeit zu Zeit gefragt, wie es ihr geht, das ist wunderbar.” Es wirkt, als würde Cleo eine unbeschwerte Kindheit führen. Doch das war nicht immer so.

Cleos Verschwinden

Rückblick: Cleo ist vor knapp drei Jahren mit ihren Eltern rund 75 Kilometer nördlich ihrer Heimatstadt Carnarvon im Westen Australiens im Camping-Urlaub. Am 16. Oktober 2021 verschwindet sie mit samt ihrem Schlafsack aus dem Zelt. Die Eltern bemerken das Verschwinden ihrer Tochter erst am nächsten Morgen. Um 6.23 Uhr, meldet Cleos Mutter sie als vermisst. Die Behörden starten sofort eine groß angelegte Suchaktion.

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Da der Reißverschluss des Zelts so weit hochgezogen ist, dass Cleo nicht alleine weggelaufen sein kann, gehen die Ermittler schnell von einer Entführung aus. Tagelang gibt es keine Spur von der damals Vierjährigen. Nach rund einer Woche gibt es für Eltern, Angehörige und Bekannte die Schock-Nachricht. Die Ermittler suchen bereits nach der Leiche des Kindes.

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Erleichterung nach 18 Tagen

Die Polizei verhört Zeugen und sichtet unzählige Beweise. Bald gibt es doch noch eine Spur zu dem Kind. Eine Zeugenaussage liefert schließlich den entscheidenden Hinweis. Die Spur führt zurück in Cleos Heimatstadt Carnarvon. Am 3. November um 0.46 Uhr in der Nacht, 18 Tage nach Cleos Verschwinden, stürmt die Polizei ein verschlossenes Haus, nur drei Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt. Die Ermittler finden das kleine, völlig verängstigte Mädchen vor – lebend.

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Die Polizei fasst den Tatverdächtigen Terence Darrell K. schnell. Nachbarn von K. berichten, dass sich der 36-Jährige in den Tagen der Entführung anders verhalten habe als sonst. Er habe Windeln gekauft, obwohl er keine Kinder gehabt habe. Trotzdem sei K. nicht der Mensch gewesen, von dem man erwartet hätte, dass er ein Kind entführt.

Entführer muss viele Jahre hinter Gitter

Im Januar 2022 gesteht er, Cleo entführt und 18 Tage lang festgehalten zu haben. Er leide an einer schweren und komplexen Persönlichkeitsstörung, sagt die Richterin später im Prozess. Im April 2023 verurteilt ein australisches Gericht ihn schließlich zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten, rückwirkend ab seinem Haftantritt im November 2021. K. sitzt mindestens bis Mai 2032 in Haft, dann kann er einen Antrag auf Bewährung stellen.

Die ersten Wochen nach Cleos Befreiung waren ein Albtraum für die Familie. „Die erste Woche war wahrscheinlich die schlimmste. Wir mussten alle Türen offen und alle Lichter an lassen, nur damit sie schlafen konnte, und selbst dann wachte sie schreiend auf“, sagt Cleos Mutter damals der Presse.

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Der Anfang einer große Karriere?

Umso schöner ist zu sehen, dass es Cleo jetzt gut geht und sie eine normale Kindheit führen kann. Die Unterstützung der Social-Media-Nutzer ist ihr auf jeden Fall sicher. „Ich glaube, ganz Australien steht hinter dir, Cleo! Gut gemacht“, schreibt eine Frau im Netz als Reaktion auf die neuen Bilder. Das kleine Mädchen wirkt auf jeden Fall sehr glücklich. Und wer weiß: Vielleicht ist es ja der Anfang einer großen Turnkarriere und es kommen noch viele weitere Medaillen dazu. (pro)