Und nicht nur ihr Bild wird missbraucht...
Debbie aus Trier macht Werbung für Trump – ohne davon zu wissen!
Mit ihrem Gesicht wird Propaganda gemacht!
„What the f…“ – das war die erste Reaktion, als Debbie Nederlof aus Trier bemerkte, dass ihr Gesicht im Netz missbraucht wurde. Und zwar nicht in irgendeinem Kontext, nein: Im US-Wahlkampf, um auf X (ehemals Twitter) Pro-Trump Propaganda zu machen. Und sie ist nicht allein, zeigt nun eine Recherche von CNN.
Nederlof ist eine von 17 echten europäischen Frauen – es sind unter anderem Mode- und Schönheits-Influencerinnen aus den Niederlanden, Dänemark und sogar aus Russland, deren Online-Fotos von unbekannten Akteuren gestohlen wurden. Mit Fake-Accounts wird mit ihren Gesichtern für Trump und JD Vance auf X geworben. CNN hat das in Zusammenarbeit mit dem Centre for Information Resilience (CIR) recherchiert und die Frauen ausfindig gemacht.

Im Netz wird so Debbie Nederlof zu Luna, einer glühenden Trump-Anhängerin. 30.000 Follower hat dieser Kanal inzwischen, der Verschwörungstheorien über Kamala Harris verbreitet und voll des Lobes ist für Donald Trump. Als CNN die 32-jährige alleinerziehende Mutter damit konfrontiert, ist sie entsetzt: „Um ehrlich zu sein: ‘Was zum Teufel?’ war meine Reaktion. Ich habe nichts mit den Vereinigten Staaten zu tun. Mit Trump, den politischen Dingen da drüben. Was zum Teufel geht mich – aus einem kleinen Ort in Deutschland – die US-Politik an?“, sagt sie.
Accounts wurden in den letzten Monaten eingerichtet
Laut der Recherchen gehören die gefälschten Konten zu 56 Profilen auf X, die CNN und CIR als Teil einer koordinierten Kampagne zur Unterstützung identifiziert hat. Hinweise, dass die offizielle Trump-Kampagne involviert ist, gibt es demnach nicht.
Die Konten posten ähnliche Botschaften, oft gespickt mit englischen Sprachfehlern. Experten halten das für ein mögliches Zeichen für ausländische Einmischung. Manchmal posten sie sich gegenseitig. Die meisten dieser Konten wurden in den letzten Monaten eingerichtet und haben einen raschen Zuwachs an Anhängern zu verzeichnen. Alle geben als Standort die Vereinigten Staaten an. Fünfzehn der gefälschten Konten sind mit blauen Häkchen versehen – eigentlich ein Zeichen dafür, dass sie verifiziert wurden – und bei acht von ihnen wurde festgestellt, dass sie gestohlene Bilder verwenden.
„Den blauen Haken kann man für 100 Euro kaufen”
„Das blaue Häkchen war einst mal ein verlässlicher Beleg dafür, dass die Person hinter dem Profil auch tatsächlich echt ist“, erklärt RTL-Verifizierungs-Experte Andreas Greuel. „Mit der Umstellung, die Musk bei X vorangetrieben hat, fällt diese Verifizierung weg. Den blauen Haken kann man sich inzwischen für ca. 100 Euro kaufen. Die Voraussetzungen, mit denen man sicherstellen will, dass es sich dahinter um reale Personen hält, kann man leicht umgehen. Nach wie vor suggeriert der blaue Haken aber Authentizität und das machen sich Populisten, Propagandisten und Fälscher zur Nutze und führen damit Menschen bewusst in die Irre.“
Kann man sich gegen den Diebstahl seiner eigenen Bilder denn überhaupt schützen oder zumindest wehren? Dazu Andreas Greuel: „Der Diebstahl von urheberrechtlich geschützten Fotos im Netz ist eine gängige Praxis, gegen die sich Influencer nur nachträglich schützen können und dabei auf die Unterstützung der Plattformen angewiesen sind. Denn auf ihren mit zehntausenden Followern gewachsenen öffentlichen Profilen findet sich ein Archiv an Fotos, das missbraucht werden kann. Ob zu politischen, monetären oder diffamierenden Zwecken.“ Ein bisschen gehöre das leider zum Berufsrisiko, dass Bilder gestohlen werden, wenn man in der Öffentlichkeit stehe, so zynisch das klinge. „Das Entfernen im Anschluss – so man einen Missbrauch überhaupt erst einmal festgestellt hat – wird zur oft zur Geduldsprobe“, so Greuel. Und was ist mit Menschen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen? „Der einfachste Weg ist es, die eigenen Konten – dort, wo es geht – auf Privat zu stellen, um so die Hoheit über die Personen, die die eigenen Inhalte sehen – und potenziell missbrauchen – können, zu behalten“, rät der Experte.
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(eku)