Polizei sucht mit Hologramm nach Zeugen in Cold CaseDrei Monate nach der Geburt ihres Babys! Wer hat Betty (19) getötet?

Kolleginnen finden Betty in einer Blutlache in ihrem Zimmer.
Bernadett (Betty) Szabó ist nur 19 Jahre alt, als sie am 20. Februar 2009 in Amsterdam gewaltsam aus dem Leben gerissen wird. Die junge Frau aus Ungarn arbeitet damals als Prostituierte im Rotlichtviertel der Stadt. Bis heute konnte der Mordfall nicht aufgeklärt werden. Die niederländische Polizei sucht nun mit ungewöhnlichen Methoden nach Zeugen in dem Cold Case.

Hologramm des Mordopfers bittet um Hilfe

Ab dem 9. November wird eine Woche lang ein ganzes Haus in der Amsterdamer City dem Fall gewidmet. Laut Polizei sind die Fenster mit Bildern und Informationen zu dem Fall beklebt. Auf Bildschirmen werden die letzten Videoaufnahmen der jungen Frau gezeigt. Doch in eine Aktion der Kampagne setzen die Ermittler besonders große Hoffnung: Ein lebensgroßes Hologramm des Mordopfers bittet die Passanten um Hilfe.

Mordfall Bernadett (Betty) Szabó bis heute ungeklärt
Betty arbeitet als Prostituierte in Amsterdam, als sie brutal getötet wird.
Politie/Netherlands Police

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Die Computeranimation zeigt, wie die blonde Frau auf einem Hocker sitzt und sich bewegt. Sie ist mit einem knappen Top und Shorts bekleidet, dass ihre auffällige Drachen-Tätowierung auf dem Bauch und dem Brustkorb sichtbar ist. „Help“ schreibt sie mit dem Finger an eine beschlagene Glasscheibe. Die Visualisierung wurde mit 3D-Technik erstellt, die die Polizei nun zum ersten Mal für ihre Ermittlungen einsetzt. Die Beamten sind sich sicher, dass irgendjemand in der Mordnacht etwas mitbekommen haben muss. Denn das Verbrechen passierte in einem der belebtesten Viertel der Stadt.

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Die Computeranimation zeigt die blonde Frau mit einem knappen Top und Shorts
AP

Betty wird mit Dutzenden Messerstichen getötet

Betty kommt mit 18 Jahren nach Amsterdam und beginnt, dort als Prostituierte zu arbeiten. Sie bekommt den Spitznamen Pinguin, denn die junge Frau wird schwanger und arbeitet weiter, so lange es geht. Ihr kleiner Sohn wird kurz nach der Geburt in staatliche Obhut genommen und Betty fängt wieder an, zu arbeiten. Doch an dem Februarabend 2009 ist plötzlich alles anders.

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Ihre Kolleginnen wundern sich, dass es in Bettys Zimmer so still ist. Als sie nachsehen, finden sie die tote 19-Jährige. Jemand sticht Dutzende Male auf sie ein und entkommt dann unbemerkt. Die Ermittlungen der Polizei laufen ins Leere.

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Amsterdamer Polizei bittet dringend um Hinweise

Bettys Sohn muss nun aufwachsen, ohne seine Mutter jemals kennenzulernen. Ihre Familie in Ungarn kann sie nie wieder in die Arme schließen. „Damit die Angehörigen der 19-Jährigen nach all den Jahren endlich Gewissheit bekommen, hofft die Polizei nun, dass sich doch noch Zeugen melden.

Stadtansicht von Amsterdam, hier abendliche Aufnahme einer Gracht im Rotlichtviertel der Stadt, aufgenommen am 28.04.2011. Foto: Soeren Stache | Verwendung weltweit
Die Tat passierte im Februar 2009 im Rotlichtviertel von Amsterdam.
soe; cse, picture alliance / dpa, Soeren Stache

Für Hinweise, die zum Täter führen, wurde eine Belohnung von 30.000 Euro ausgesetzt. Es ist nie zu spät, um zu sprechen“, heißt es in dem Zeugenaufruf der Polizei. (jgr)