Vor allem ein Name überraschtCDU gibt erste Minister bekannt – „ja, wir trauen uns das zu“

Lange wurde gemunkelt und getuschelt, nun gibt es Klarheit!
Die CDU hat die ersten Minister und Ministerinnen der künftigen schwarz-roten Bundesregierung genannt. Damit ist jetzt klar, wer Außenminister, Wirtschaftsministerin und Digitalminister wird. Und vor allem der letzte Name überrascht.

Die Namen stehen fest! CDU gibt erste Minister bekannt

Die Kabinettsliste der CDU für die künftige schwarz-rote Bundesregierung steht. Neben dem voraussichtlichen Kanzler Friedrich Merz (CDU) schicken die Christdemokraten vier Minister und drei Ministerinnen an den Kabinettstisch, wie die CDU in Berlin mitteilte. Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl im Bundestag haben CDU und CSU ihre Kabinettsliste vorgelegt. „Ja, wir trauen uns das zu“, sagt Merz beim kleinen Parteitag der CDU. Man wolle anpacken und das Land voranbringen.

  • Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei

  • Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien

  • Bundesministerin für Wirtschaft und Energie: Katherina Reiche

  • Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder

  • Bundesminister des Auswärtigen: Johann David Wadephul

  • Bundesminister des Innern: Alexander Dobrindt

  • Bundesministerin für Gesundheit: Nina Warken

  • Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung: Dr. Karsten Wildberger

  • Bundeslandwirtschaftsminister: Alois Rainer

  • Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär

Laut Parteikreisen will CDU-Chef Merz Jens Spahn als künftigen Unions-Fraktionschef. Offiziell im Amt sind sie damit allerdings noch nicht. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz will sich am Dienstag kommender Woche im Bundestag zum Kanzler wählen lassen. Er erhält dann von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Ernennungsurkunde und leistet anschließend im Bundestag den Amtseid ab. Im Gegensatz zu ihm ist für die Ministerinnen und Minister keine Wahl vorgeschrieben. Sie werden mit der Ernennung durch Steinmeier im Amt sein.

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Wirtschaft, Verkehr und Digitalisierung: Das sind die neuen Minister

Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes soll Thorsten Frei werden. Frei übernimmt damit ein Amt mit einem komplexen Aufgabenprofil. „In der täglichen Arbeit erweist sich der Kanzleramtschef als machtvolles Alter Ego des Bundeskanzlers hinter der politischen Bühne, als Koordinator vielfältiger Regierungsprozesse und als Problemlöser bei Konflikten zwischen den Ressorts“: So beschreibt der Politikprofessor Stephan Bröchler von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin die Aufgaben eines Kanzleramtsministers.

Frei betont, dass es nicht um eine politische Einordnung der AfD als Partei gehe (Archivbild).
Thorsten Frei soll Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes werden.
Michael Kappeler/dpa

CDU-Bundesvize Karin Prien gilt als eine der profiliertesten Bildungspolitikerinnen in der Union. Seit 2017 ist sie Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. Sie ist stellvertretende CDU-Landeschefin, seit 2022 zudem stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU. Nun soll sie Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden.

Karin Prien soll Bundesbildungsministerin werden. (Archivbild)
Karin Prien soll Bundesbildungsministerin werden. (Archivbild)
Bernd von Jutrczenka/dpa

Wirtschaftsministerin soll die Energiemanagerin und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche werden – als erste Chefin des Ressorts, die aus Ostdeutschland stammt.

CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche soll Wirtschaftsministerin werden.
CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche soll Wirtschaftsministerin werden.
Roland Weihrauch/dpa

Den Bereich Verkehr soll der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder leiten. In seiner künftigen Position dürfte er eine Schlüsselrolle haben bei der Umsetzung des riesigen Sondervermögens für Infrastruktur. Ein großer Teil des 500 Milliarden Euro schweren Sondertopfs dürfte in den Verkehr fließen, um marode Brücken und das Schienennetz zu sanieren.

Patrick Schnieder soll Verkehrsminister werden.
Patrick Schnieder soll Verkehrsminister werden.
imago/Rainer Unkel

Das Außenministerium, das nach fast 60 Jahren wieder an die CDU geht, soll der Außen- und Sicherheitsexperte Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein leiten.

Der bisherige CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt soll neuer Bundesinnenminister werden. Dies gab CSU-Chef Markus Söder am Montag im Parteivorstand bekannt, wie Teilnehmer der Nachrichtenagentur AFP bestätigten.

Hat gut lachen: Alexander Dobrindt soll neuer Bundesinnenminister werden. (Archivbild)
Der bisherige CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt soll neuer Bundesinnenminister werden.
Michael Kappeler/dpa

Gesundheitsministerin soll überraschend die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken werden. An den Koalitionsverhandlungen war sie noch in der Arbeitsgruppe Inneres, Recht und Migration beteiligt. Im Bundestag saß die Parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion auch im Ältestenrat.

Nina Warken soll Gesundheitsministerin werden.
Nina Warken soll Gesundheitsministerin werden.
Imago

Digitalminister soll der Manager Karsten Wildberger werden. Der Chef von Ceconomy, des Mutterkonzerns der Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn, soll das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung übernehmen.

Digitalminister soll der Manager Karsten Wildberger werden.
Digitalminister soll der Manager Karsten Wildberger werden.
Imago

Überraschend wird der niederbayerische Bundestagsabgeordnete und gelernte Metzgermeister Alois Rainer Bundeslandwirtschaftsminister. „Jetzt gibt es wieder Leberkäs statt Tofu-Tümelei”, sagte Söder. Der 60-Jährige sitzt seit 2013 im Bundestag.

Alois Rainer soll Bundeslandwirtschaftsminister werden.
Alois Rainer soll Bundeslandwirtschaftsminister werden.
Imago

CSU-Abgeordnete und Parteivize Dorothee Bär aus Bad Kissingen wird Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Die 46-Jährige war von 2018 bis 2021 Digitalisierungsbeauftragte der Bundesregierung.

CSU-Vize Dorothee Bär soll in der neuen Regierung als Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt zuständig sein.
CSU-Vize Dorothee Bär soll in der neuen Regierung als Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt zuständig sein.
Michael Kappeler/dpa

Weitere Namen, die genannt worden sind:

  • Staatsministerin für Sport und Ehrenamt: Dr. Christiane Schenderlein

  • Staatsminister für Kultur und Medien: Dr. Wolfram Weimer

  • Staatsminister für Bund-Länder-Zusammenarbeit: Dr. Michael Meister

  • Staatsministerin im Bundesministerium des Auswärtigen: Serap Güler

  • Staatsminister im Bundesministerium des Auswärtigen: Gunther Krichbaum

  • Parlamentarische Staatssekretärin und Mittelstandsbeauftragte: Gitta Connemann

  • Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung: Stefan Rouenhoff

  • Parlamentarische Staatssekretäre im Bundesgesundheitsministerium: Philipp Amthor und Thomas Jarzombek

  • Parlamentarische Staatssekretäre im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Georg Kippels und Tino Sorge

  • Parlamentarische Staatssekretärin: Mareike Wulf

  • Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium: Michael Brand

  • Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern (CSU geführt): Christian Hirte

  • Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (CSU geführt): Christoph de Vries

  • Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (CSU geführt): Silvia Brehe

  • Parlamentarischer Staatssekretär: Matthias Hauer

Eine Woche nach CDU und CSU will auch die SPD am kommenden Montag ihre sieben Ministerinnen und Minister für die künftige Bundesregierung bekanntgeben. (jow/dpa)