Hoch ansteckende Krankheit ist zurück
Seuchen-Albtraum für Landwirt! Er muss alle seine Ziegen töten lassen
„Da ist eine große Leere!”
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche auf einem benachbarten Bauernhof beginnt für den Ziegenhirten Jürgen Teudt (61) ein Albtraum. Er muss alle seine geliebten Tiere keulen lassen – und steht plötzlich auf einem fast leeren Hof.
Landwirt Jürgen Teudt verliert 29 Ziegen
Nach über 30 Jahren bricht die Maul- und Klauenseuche vor wenigen Tagen zum ersten Mal wieder in Deutschland aus. In Brandenburg verenden drei Wasserbüffel an dem hoch ansteckenden Virus, zahlreiche weitere Tiere stecken sich an oder werden aus Vorsorge gekeult – so auch auf dem Hof der Familie Teudt!
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Insgesamt 29 Ziegen verliert der Landwirt. Wirtschaftlich ein harter Schlag, „aber wir werden durchkommen.” Viel größer als der finanzielle Schaden ist das Loch, das der Verlust der Tiere in die Herzen der Familie reißt. „Da war ziemlich große Betroffenheit”, erzählt Teudt, der auch noch Hühner besitzt, im Interview.

Vor allem seinem Hund fehlt der geordnete Tagesablauf, die Zeit mit den Ziegen: „Das war sein Job, jeden Morgen die Tiere zusammenzuholen.“ Dass das nun wegfällt, sei besonders traurig. Trotzdem möchte der Landwirt den Kopf nicht in den Sand stecken. Von den Behörden habe er Unterstützung bekommen, es soll eine Entschädigung geben.
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Zuletzt keine Seuchen-Fälle mehr
Mithilfe eines Spendenaufrufs sammelt der Ziegenhirte über 12.000 Euro. Mit dem Geld überbrückt er die schwierige Zeit, kann sich so auch eine neue Herde auf den Hof holen. Voraussetzung dafür: Die Testergebnisse der gekeulten Tiere müssen negativ ausfallen. Ansonsten werden seine Weiden gesperrt, erzählt Teudt. Aktuelle Stichproben dürften ihm Hoffnung bereiten. Zuletzt wurden keine neuen Fälle von der Seuche gefunden. Falls es dabei bleibt, dürften die Maßnahmen auch wieder gelockert werden.
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Der Erreger ist für Menschen ungefährlich. Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Behandlungsmöglichkeiten gibt es nicht. Bei Erkrankungen in einem Betrieb wird sofort der gesamte Bestand getötet. Ein Schicksal, das auch Jürgen Teudt ereilt ... (mit dpa)