21 Produkte im Check

Scharfes Urteil von Öko-Test! Ein Pfeffer schmiert mit „ungenügend” ab

Schwarzer Pfeffer in ganzen Körnern
Schwarzer Pfeffer ist in Deutschland der beliebteste. Aber ist er auch immer gut? Öko-Test hat genauer hingeguckt

30.000 Tonnen – eine stolze Zahl!
So viel Pfeffer wird jedes Jahr nach Deutschland importiert. Drei bis vier Körner täglich futtert jeder Erwachsene hierzulande im Schnitt. Doch es gibt deutliche Qualitätsunterschiede, wie Öko-Test jetzt festgestellt hat. Die gepfefferten Ergebnisse?

So wurde im Labor getestet

In ganzen Körnern bleibt Pfeffer länger frisch als in Pulverform und bietet frisch gemahlen deutlich mehr Aroma. 21-mal hat Öko-Test diese Variante geprüft und sich dabei für schwarzen Pfeffer entschieden, der in Deutschland am meisten verkauft wird. Die Produkte wurden in Supermärkten, Discountern, Drogerien und Bio-Läden zu Preisen zwischen 99 Cent und 6,98 Euro pro 100 Gramm eingekauft.

Im Labor wurde der Pfeffer auf seinen Gehalt an ätherischen Ölen und Piperin untersucht: Je höher dieser ist, desto schärfer schmeckt der Pfeffer. Außerdem wurde der Wassergehalt bestimmt, da Pfeffer bei zu viel Feuchtigkeit schnell verdirbt. Darüber hinaus wurde die Ware auf problematische Mineralölbestandteile sowie Pestizide untersucht. Die gute Nachricht: Schimmelpilzgifte oder eine erhöhte Belastung durch Bakterien konnten nicht festgestellt werden.

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MOSH machen Probleme: Was ist das?

In fünf Produkten, darunter vier Bio-Marken, wies das Labor allerdings gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH\Analoge) nach. Sie gelangen als Verunreinigungen, beispielsweise über Schmieröle bei der Produktion, in Lebensmittel. MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und einigen Organen an – die Auswirkungen sind noch unklar. Da Verbraucher nur vergleichsweise wenig Pfeffer essen, ist jedoch nicht zu erwarten, dass größere Mengen MOSH im Körper verbleiben. Deshalb bewerteten die Tester die Funde weniger streng als in anderen Lebensmitteln, von denen größere Mengen verzehrt werden.

In den Hartkorn Pfefferkörnern, schwarz von Hartkorn Gewürzmühle konnte Öko-Test hingegen neben erhöhten MOSH-Gehalten auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachweisen. Dafür gab es ordentlich Abzug, da die Verbindungen krebserregende Bestandteile enthalten können. Zudem wollte der Hersteller keine Nachweise zum weiteren Prüfpunkt Lieferketten vorlegen. Der Pfeffer wird mit dem Gesamturteil „ungenügend” zum „traurigen Schlusslicht”, wie Öko-Test erklärt.

Fünf Bio-Pfeffer sind „gut”

Fünf Pfeffermarken im Test kann Öko-Test mit „gutem” Gesamturteil empfehlen – alle stammen aus ökologischem Anbau. Unter anderem sind das das der Alnatura Schwarzer Pfeffer für 3,56 Euro, der dm Bio Schwarzer Pfeffer, Naturland (2,50 Euro), der K- Bio Pfeffer, schwarz von Kaufland (2,49 Euro) und der EnerBio Schwarzer Pfeffer, Naturland von Rossmann (2,56 Euro).

Alle Ergebnisse könnt ihr auf ökotest.de nachlesen. (xwi/rka)