Öko-Test findet Rückstände Sommerfrüchte im Check: Welche Nektarinen-Sorten mit Pestiziden belastet sind

von Isabelle Kurz und Tina Mattick

Obstgenuss ohne Reue? Nicht ganz!
Die Nektarine ist die perfekte Frucht für den Sommer - saftig, süß, erfrischend. Doch in einigen Sorten stecken leider auch Pestizide, wie Öko-Test jetzt feststellen musste. Welches Supermarkt-Produkt besonders enttäuscht, seht ihr oben im Video.

Öko-Test untersucht Nektarinen

Die Nektarine ist eine glatthäutige Variante des Pfirsichs und einst durch natürliche Mutation aus diesem entstanden. Und sie ist extrem beliebt: Die Deutschen konsumieren etwa dreimal so viele Nektarinen wie Pfirsiche. Im Juli und August erreichen die Früchte den Höhepunkt ihrer Saison und landen bergeweise im Handel.

Jetzt sollten die Früchte nur noch schmecken und vor allem frei von Spritzgiften sein. Letzteren ging Öko-Test auf die Spur und testete zwölf Nektarinen-Sorten auf ihre Pestizidbelastung. Die Früchte stammten aus Supermärkten, Discountern und einem Bio-Markt. Für ein Kilo Nektarinen bezahlten die Tester zwischen 3,98 und 9,90 Euro.

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Hälfte der getesteten Früchte sind schadstofffrei

Die gute Nachricht zuerst: Rund die Hälfte der Früchte im Test schneiden in der Schadstoffuntersuchung mit „gut” oder „sehr gut” ab. In den Bio-Nektarinen von Alnatura („Nektarinen Gelbfleischig, Demeter, lose”, 9,90 Euro pro Kilo) weist das mit der Untersuchung beauftragte Labor keine der untersuchten Pestizide nach. In den bei Norma („Plus Berries Nektarinen Weißfleischig”, 4,58 Euro) und Aldi Süd („Natur Lieblinge Nektarinen Weißfleischig”,4,38 Euro) gekauften Früchten ist nur ein einziges Pestizid nachweisbar - und das laut der Tester im Spurenbereich.

Deshalb vergeben die Verbraucherschützer keinen Punktabzug und bewerten beide Produkte mit „sehr gut”. Alle drei Produkte stammten aus Spanien. Wer Pestizide vollständig vermeiden will, sollte auf Bio-Produkte setzen, im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Spritzgifte verboten.

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Mehrfachbelastungen von zwei bis fünf Pestizidspuren

In acht von elf konventionellen Proben listet der Laborbericht Mehrfachbelastungen von zwei bis fünf Pestizidspuren auf. Einige der nachgewiesenen Pestizide ordnen die Tester in ihrer Wirkung auf Mensch oder Natur als „besonders bedenklich” ein.

„Die einzelnen Pestizidrückstände sind aus unserer Sicht nicht exorbitant hoch. Allerdings sehen wir die Kombination verschiedener Wirkstoffe in einer Frucht grundsätzlich kritisch. Sie summieren sich, und über mögliche Wechselwirkungen ist noch zu wenig bekannt”, so Öko-Test-Redakteurin Heike Baier.

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In den bei Lidl gekauften „weißen Nektarinen lose” aus Chile steckten die meisten Pestizide - darunter Spirodiclofen, das auf europäischen Obstplantagen gar nicht mehr zugelassen ist, da es in der EU als „wahrscheinlich krebserregend” und zusätzlich als „vermutlich reproduktionstoxisch” eingestuft ist.

Die „Weißen Nektarinen” aus dem Lidl-Regal schneiden mit „ausreichend” am schlechtesten im Test ab.