Berliner Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial

„Wir sind zu bürokratisch, zu langsam, und wir sind manchmal nicht pragmatisch genug“

von Vivian Bahlmann

Eine Viertelmillion Menschen sind nach Schätzungen bisher aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Die Hauptstadt ist dabei Deutschlands Hotspot: über 30.000 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden in Berlin seit Beginn des Krieges registriert. Kann die Stadt noch mehr Menschen aufnehmen?
Hält die beeindruckende Willkommenskultur am Hauptbahnhof weiter an? Darüber haben wir mit der Beauftragten des Berliner Senats für Integration und Migration Katarina Niewiedzial gesprochen. Mehr dazu im Video.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Täglich kommen bis zu 10.000 Ukrainer - 2015 waren es 800 Geflüchtete

Bis zu 10.000 Menschen aus der Ukraine kamen in den vergangen Wochen am Berliner Hauptbahnhof an – täglich! Trotzdem sagt die Berliner Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial im Gespräch mit RTL: „Wir haben die Situation im Griff!“ Zum Vergleich: Im Jahr 2015, als viele Menschen aufgrund des Kriegs in Syrien Zuflucht in Deutschland suchten, kamen täglich 800 Menschen in die Hauptstadt.

Die Lage ändert sich schnell und ist „unberechenbar“, so Niewiedzial: Am ersten Aprilwochenende waren es täglich 5.000 Ukrainerinnen und Ukrainer.

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Berlin fängt nicht bei Null an

Doch Berlin fange nicht bei Null an. Heute kann die Hauptstadt von den Strukturen, die damals geschaffen wurden, profitieren. „Wir haben in allen Bezirken Integrationsbüros hier in Berlin, wir haben Flüchtlingskoordinatorinnen, wir haben einen Fond für lokale Unterstützung“, so die aus Polen stammende Integrationsbeauftragte.

Trotzdem: „Wir sind zu bürokratisch, zu langsam, und wir sind manchmal nicht pragmatisch genug.“ Umso wichtiger seien für die vielen Menschen aus der Ukraine dafür Entwicklungen, die ihnen vor allem in den ersten Tagen in Berlin das Leben vereinfachen können: „Das erste Mal haben wir in unseren Sozialämtern, wo die Ukrainerinnen ihre Sozialleistungen beantragen, Formulare auf Deutsch und Ukrainisch vorliegen.“

Video-Nachrichten auf Ukrainisch: das "Ukraine Update" mit Karolina Ashion

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