Krebserregende Stoffe auf dem Meeresgrund

Wegen Alt-Munition: Viele Fische mit Tumoren in der Nordsee

Am Ufer des Sees in Klein Lukow (Mecklenburg-Vorpommern) liegt am 11.04.2017 ein toter Zander. Verursacht wurde das Fischsterben vermutlich durch nicht geklärte Abwässer. Wasserproben haben ergeben, dass der Stickstoff- und Phosphorgehalt in einem Zuflussgraben so hoch ist, dass dies das Fischsterben ausgelöst haben könnte, wie eine Landkreissprecherin am Dienstag in Neubrandenburg sagte. Solche Stoffe gelangen vor allem über Gülle oder andere Fäkalien als Dünger in die Umwelt. (zu "Ursache für Klein Lukower Fischsterben wohl Abwässer - Herkunft unklar" vom 11.04.2017) Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/ZB +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++ +++ dpa-Bildfunk +++
Die Alt-Munition belastet die Fische in der Nordsee. (Symbolbild)
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Hunderte militärische Wracks liegen auf dem Boden der Nordsee. An Board sind immer noch Munitionsreste. Wie gefährlich diese Hinterlassenschaft zweier Weltkriege für Mensch und Natur wirklich sind, hat ein Forscherteam untersucht.

15 militärische Wracks untersucht

Wissenschaftler haben in der deutschen, dänischen, niederländischen und belgischen Nordsee an 15 militärischen Wracks Proben entnommen. Außerdem haben sie Miesmuscheln und Fische auf toxische Substanzen untersucht. Das Ergebnis hat das europäische Forschungsprojekt North Sea Wrecks unter Leitung des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven jetzt vorgestellt.

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Im Video: Quecksilber nicht die Ursache für Fischsterben

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Krebserregende Stoffe: Fische mit Tumoren

Die Forscher finden krebserregende Stoffe wie den Sprengstoff TNT. Allerdings ist die Konzentration der Chemikalien so gering, dass dieser für Menschen unbedenklich sei, erklärt Projektkoordinator Sven Bergmann.

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Anders sieht es bei den Fischen aus: Für Muscheln und Fische bedeute der schleichende Austritt von Chemikalien aus der Alt-Munition Stress! Im Wrack des Schiffs Ariadne, welches 1914 in einem Seegefecht bei Helgoland versenkt wurde, entdecken die Forscher sogar Fische mit auffällig vielen Tumoren. Die Forscher warnen, dass langfristig die Biodiversität in der Nordsee leiden kann.(dpa/jsi)

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