Sie sind alle tot

Darum liegen gerade hunderte Seesterne an Nord- und Ostseestränden

Ein Seestern. (undatierte Aufnahme)
So kann ein lebendiger Seestern aussehen. (Symbolbild)
dpa, B2848 Genser

Es sind wohl hunderte Seesterne, die gerade an den Stränden der Nord- und Ostsee liegen. Für Besucher ist das ein ganz besonderes Bild. Doch bleiben noch genügend Tiere im Meer übrig?

Winterstürme Grund für Seestern-Flut

Sturmtiefs ziehen im Winter manchmal reihenweise über den Norden. Das flache Meer vor den Stränden kommt dabei ordentlich in Bewegung. Was für Spaziergänger eine erfrischende Freude ist, bedeutet für viele Seesterne das Ende. Die kleinen Tiere achten darauf, nicht in die Brandungszone zu geraten, erläutert ein Biologe im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning. Doch bei Sturm werden durch Strömungen und Brandung auch Bereiche weiter weg vom Strand aufgewühlt. Vor den Inseln und im Watt finden sich nur wenige Steine oder Felsen, an denen sich die Seesterne festhalten oder unter denen sie sich verkriechen können. „Die Tiere, die hier eigentlich sicher leben, werden nun weggespült und landen über kurz oder lang am Strand.“ Auch Herzigel, Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln werden durch die tiefer reichende Brandung freigelegt und an den Strand gespült.

Lese-Tipp: Es ist nicht die erste Seestern-Flut an den Küsten. Das gab es schon mal.

Auswirkungen auf die Population

Für die betroffenen Tiere bedeutet das den Tod. Der Bestand dieser Tierarten werde dadurch aber nicht nachhaltig verringert, betont der Biologe. „Andere Seesterne und Herzigel wandern aus den tieferen Zonen wieder nach, Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln besiedeln diese nahrungsreichen Areale wieder als Larven.“

Als Nahrung für andere Tiere taugen die nicht sehr nahrhaften Seesterne übrigens kaum. „Selbst Möwen fressen diese nur ausnahmsweise.“ (dpa/jsc)