Lebensbedrohlich für Vögel und Meerestiere

Nicht nur für die Umwelt hat die Pandemie Folgen: Warum Einwegmasken zur Gefahr werden

Warum Einwegmasken zur Gefahr werden Von Voegeln bis Meerstieren
00:41 min
Von Voegeln bis Meerstieren
Warum Einwegmasken zur Gefahr werden

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Video: Pandemiemüll gefährdet Tiere

In der Corona-Pandemie können Masken Leben retten. Für viele Tiere werden sie allerdings zur tödlichen Gefahr. Ob an Straßenrändern oder in Parks: Einwegmasken landen häufig dort, wo sie nicht hingehören. Wie gefährlich der achtlos weggeworfene Gesichtsschutz ist, zeigen Bilder von Vögeln, die ein Facebook-Nutzer veröffentlicht hat. In seinem Post schreibt er: „Schneidet die Schnüre durch, bevor ihr die Masken wegschmeißt.“ Denn ein großes Problem ist, dass gerade Vögel sich immer wieder in den Schnüren verfangen. Der Post wurde von fast einer Millionen Menschen geteilt. Die Bilder zeigen wir im Video.

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1,5 Milliarden Masken ins Meer gespült

Nach Berechnungen der Umweltorganisation OceansAsia wurden allein im Jahr 2020 etwa 1,6 Milliarden Masken in die Weltmeere gespült - das entspricht rund 6.200 Tonnen zusätzlichem Plastikmüll für die Ozeane. Die Berechnungen gehen davon aus, dass 3 Prozent der benutzten Masken im Wasser landen, weil sie achtlos weggeworfen werden und auf Gehwegen, in Rinnsteinen oder Parks landen und von dort aus ins Wasser gespült werden. Ins Wasser, das Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere ist. Tendenz steigend, denn die Pandemie ist noch längst nicht vorbei. Einweg-Masken sind in vielen Bereichen des Lebens aktuell verpflichtend. Und sie sind mittlerweile auch in größerer Anzahl verfügbar und können häufiger gewechselt werden als zu Beginn der Corona-Krise, als Masken Mangelware waren.

Die Folgen für die Meeresbewohner sind bereits jetzt sichtbar. In Brasilien fanden Naturschützer eine Maske im Magen eines Pinguins, dessen Kadaver an den Strand gespült worden war. In Miami wurde ein toter Kugelfisch entdeckt, der sich in einer Maske verfangen hatte. Doch nicht nur die Gummibänder, in denen sich Tiere verfangen können, sind eine große Gefahr für die Meerestiere: „Das aus Polyester und Polypropylen hergestellte Material braucht viele Jahre, bis es sich vollständig zersetzt. Landen die Masken in Flüssen und enden als Plastikmüll im Meer, zersetzen sie sich dort zu Mikroplastik - und gelangen so in die Nahrungskette vieler Meereslebewesen“, warnt das Umweltbundesministerium und weist darauf hin, dass auch Schnelltest über den Restmüll entsorgt werden müssen – schon weil es wichtig ist, dass alle Krankheitserreger bei hohen Temperaturen in der Verbrennungsanlage vollständig vernichtet werden.

Lese-Tipp: Mörderischer Müll im Meer – das tötet unsere Tiere

Die Begleitzettel und die Umverpackung aus Papier oder Kunststoff sind hingegen wie gewohnt getrennt in der Papiertonne oder in der Gelben Tonne zu entsorgen.

Der Mülltrennungs-Check

Welcher Müll gehört in welche Tonne? Ist der Kassenzettel Altpapier? Dürfen Batterien in den Restmüll? Checken Sie mit unserer interaktiven Grafik Ihr Wissen.

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Tipps für den richtigen Umgang mit dem Maskenmüll

  • Wenn man eine Einwegmaske benutzt, entsorgt man sie danach im Restmüll.
  • Am besten sollte man vor dem Wegwerfen noch die Bänder durch- bzw. abschneiden, damit sie keine tögliche Falle für Tiere werden, falls die Maske doch auf Umwegen ins Wasser gerät.
  • Umweltfreundlicher ist es, wenn man Masken trägt, die man mehrfach benutzen kann - zum Beispiel aus Stoff zum Waschen. Das gilt natürlich nicht in Supermärkten und an anderen Orten, wo eine Pflicht gilt, medizinische Masken oder FFP2-Masken zu tragen.
  • Auch Schnelltests und Einmalhandschuhe gehören in den Restmüll
  • Nur die Verpackungen und Beipackzettel aus Pappe bzw. Papier gehören in die blaue Tonne, Plastikumverpackungen in die gelbe Tonne.

LESE-TIPP: Einmal-Masken und -Handschuhe müssen richtig entsorgt werden