Schwere Vergiftung
Frau (55) reduziert Kaffee-Konsum und landet in Klinik
Eigentlich wollte Berit Linnet aus Dänemark nur ihren Kaffee-Konsum runterschrauben. Um sich langsam vom Koffein zu entwöhnen, steigt sie daher auf Lakritz-Tee um. Eine Entscheidung, die sie fast das Leben kostet!
Wegen Lakritz-Tee: Berit Linnett (55) landet mit einer schweren Vergiftung im Krankenhaus
Starke Kopfschmerzen, ein unangenehmer Druck auf der Brust und ein extrem hoher Blutdruck: Mit diesen Symptomen wird die dänische Krankenschwester Berit Linnet (55) im Oktober 2022 ins Krankenhaus eingeliefert. Laut „Bild“ sind ihre Kaliumwerte derart niedrig, dass sie sogar fast einen Herzstillstand erleidet. Zahlreiche Untersuchungen folgen.
Nur eine zufällig erwähnte Information kann der 55-Jährigen am Ende das Leben retten: Als ein Arzt sie fragt, ob sie viel Lakritze esse, schüttelt Linnet zunächst den Kopf. Dennoch scheint sich der Mediziner seiner Diagnose nach einem kurzen Blick auf ihre Werte sicher: Die Krankenschwester muss eine Lakritz-Vergiftung haben!
Erst dann fällt Linnet ein wichtiges Detail ein. Sie sagt, dass sie mittlerweile von Kaffee auf Lakritz-Tee umgestiegen sei. Also sind doch die Lakritze schuld!
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Heute geht es Berit Linnet zum Glück wieder gut
Berit Linnets Klinikaufenthalt ist zum Glück nicht von langer Dauer. Die richtigen Medikamente sorgen dafür, dass sich ihr Kaliumwert wieder normalisiert. Inzwischen ist die 55-Jährige wieder gesund. Laut „Bild“ möchte sie es sich nun zur Aufgabe machen, andere über die Gefahren von Lakritz aufzuklären. Mit ihrem Lakritz-Tee-Konsum wird die Dänin vermutlich nun vorsichtiger umgehen.
Im Video: Lakritze kann unser Herz krank machen!
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Wann und warum Lakritz gefährlich werden kann
Einige Studien haben bereits gezeigt, dass das vermehrte Naschen der dunklen Süßigkeit zu Herz-Kreislauf-Problemen, Bluthochdruck, Kaliummangel und sogar Nierenversagen führen kann. Verantwortlich dafür ist der getrocknete Saft Glycyrrhiza glabra aus der Süßholzwurzel, der in Lakritz vorkommt. Das Glycyrrhizin kann zudem die Wirkung von Medikamenten verändern.
Lese-Tipp: Wechselwirkungen mit Medikamenten drohen! Von diesen Lebensmitteln sollten Sie die Finger lassen
Außerdem kann der Lakritz-Verzeht während der Schwangerschaft die geistige Entwicklung eines ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Wer als Schwangere Heißhunger auf Lakritz bekommt, sollte vorsichtig sein, denn: Forscher einer finnischen Studie aus dem Jahr 2017 konnten nachweisen, dass sich der besagte Süßstoff Glycyrrhizin negativ auf das ungeborene Baby auswirken kann. Demnach wiesen Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft pro Woche mehr als 500 Milligramm Glycyrrhizin verzehrt hatten, später Verhaltens- und Konzentrationsprobleme auf.
Daher gilt: Bei Lakritz ist weniger eindeutig mehr. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, nicht mehr als 100 Milligram Glycyrrhizin pro Tag und maximal 250 Milligramm pro Woche zu sich zu nehmen. Riskant wird es laut den Wissenschaftlern ab einer Menge von etwa 500 Milligramm pro Woche. Menschen mit Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen sollten generell auf Lakritz verzichten. (vdü)