Unsere Reporterin Sabine Deeg war einkaufen: „Ob da wirklich auch immer das drin ist, was auch draufsteht? Das gucken wir uns jetzt mal ganz genau an!“
Gemeinsam mit Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg untersucht Sabine als erstes diese Hühnersuppe. Die 800 Gramm Dose kostet 3,49 Euro.
Wie viel genau, finden wir jetzt heraus, indem wir den gesamten Inhalt durch ein Sieb gießen und sortieren.
Insgesamt finden wir in der Dose hauptsächlich Wasser und Nudeln, aber nur gut 28 Gramm Hühnerfleisch.
Wenn man das vergleicht mit einer richtigen Hühnersuppe deutlich weniger, was man erwarten würde.
Auf der kleingedruckten Zutatenliste steht 4,5 % Fleisch. Das wären dann aber 36 Gramm und nicht 28. Dazu schreibt uns der Hersteller, dass geringfügige Unterschiede produktionsbedingt und technisch unvermeidbar seien.
Wie sieht es bei diesem Müsli aus? Das Beeren Porridge kostet in der 350 Gramm Packung 2,99 Euro. Durch die Folie in der Verpackung kann man das Produkt sehen. Abgebildet sind Erdbeeren, Heidelbeeren und Mandeln.
Enthalten sind allerdings 94,4 % Haferflocken und ganze 5,5 % gefriergetrocknete Beeren. Dazu befragt schreibt uns Edeka: „Die Verpackung zeigt einen Serviervorschlag, der eine mögliche Zubereitungsform und die geschmackliche Richtung visualisiert. Die abgebildeten Zutaten sind nicht als exakte Inhaltsangabe zu verstehen.
Sie schreiben irgendwo im Kleingedruckten ganz klein Serviervorschlag vor. Das ist so ein bisschen die Legitimation , dass man Dinge Darauf abbilden kann, die gar nicht drin sind. Verboten ist das nicht.
Nun schauen wir uns diesen Saft für 2,89 Euro pro Liter an. Der Hersteller verspricht ein Plus an Antioxidantien für den aktiven Zellschutz. Antioxidantien, Traube, Aronia, Heidelbeere: Was steckt dahinter? Ganz viel Vitamin C. Anscheinend: „Ja, genau . Also 81 % Apfelsaft ist da drin. Das sind die anderen Früchte, die wirklich nur zu zwei, drei % drin sind, viel stärker vorhanden. Also hier ist viel Schein und wenig Beeren.“
Tatsächlich zum Vergleich würde man den roten Beeren-Anteil in 81 % Apfelsaft kippen, sähe der so aus. Die starke rote Farbe erreicht man hier durch den Einsatz von Schwarzkarotte. Dazu befragt schreibt uns der Hersteller: „Durch ein hochprofessionelles Herstellungsverfahren bleiben natürliche Farbstoffe bestmöglich erhalten, was sich auch in der intensiven Farbe unserer Produkte widerspiegelt. Unsere Säfte decken mit einem Glas den Tagesbedarf an Vitamin C. Ein wesentlicher Anteil stammt aus der Acerola Kirsche.“
Laut Zutatenliste sind das aber nur drei % . Ein Glas selbstgemachter Orangensaft für etwa 0,60 Euro deckt ebenfalls den Tagesbedarf .
Verbraucher unterschätzen oft, dass die Aufmachung einen wahnsinnig beeinflussen kann. Die Werbung wird ja nicht umsonst gemacht, sondern man weiß genau, was man abbilden muss auf der Schauseite.
Und wer wissen will, was wirklich drinsteckt, muss eben die Rückseite lesen.