RTL-Reporter machen den Test
Deutsche trinken so viel Kaffee wie nie! Was das mit dem Körper macht
Wach soll er machen, uns morgens gut in den Tag starten lassen und sogar beim Abnehmen helfen. Kaffee ist mit Abstand das beliebteste Getränk in Deutschland. Knapp vier Tassen trinkt ein Kaffeetrinker laut Deutschem Kaffeeverband derzeit durchschnittlich pro Kopf und Tag – Rekord! Woran der Anstieg liegt und was Kaffee mit unserem Körper macht – wir haben die fünf größten Mythen gecheckt und wagen ein extremes Kaffee-Experiment. Wie fühlen wir uns nach zehn Tagen mit und ohne Kaffee? Das erstaunliche Ergebnis sehen Sie im Video.
Kaffee beliebter als Wasser und Bier
Der gestiegene Kaffeekonsum liege dem Deutschem Kaffeeverband zufolge unter anderem am Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie im vergangenen Jahr. Im Jahr 2021 waren es noch 3,6 Tassen und im Vorpandemiejahr 2019 etwa 3,5 Tassen.
Dadurch, dass 2022 auch weniger Menschen im Homeoffice arbeiteten, sei wieder mehr Kaffee auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause beim Business-Lunch getrunken worden. „Auch die klassische Kaffeepause erlebte ihr Revival“, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Kaffeeverband in Hamburg.
Übrigens: Kaffee ist in Deutschland mit Abstand das beliebteste Getränk – und das noch vor Mineralwasser und Bier. Gerechnet auf die gestiegene Einwohnerzahl insgesamt (also alle Menschen bis zum Baby) ging der jährliche Pro-Kopf-Konsum von Kaffee im Jahr 2022 allerdings mit 167 Litern leicht zurück – trotz Rekordabsatzes.
Kaffee macht süchtig!
„Drei bis fünf Tassen am Tag kann man gut trinken und Kaffee senkt auch das Krebsrisiko“, erklärt Stoffwechselexperte Dr. Volker Manz. Das Koffein aber hat nochmal einen ganz besonderen Effekt. Der Mythos, das wir süchtig werden, stimmt also.
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Kaffee hält wach
Das Koffein ähnelt vom Aufbau einem Stoff namens Adenosin. Dieser entsteht, wenn wir aktiv sind. Dann lagert er sich an den Nervenzellen ab und schränkt so deren Austausch ein. Das macht uns müde. Das Koffein aber blockiert die Rezeptoren dieser Nervenzellen und verhindert so, dass das Adenosin überhaupt andocken und uns müde machen kann. Der Mythos des Wachhaltens stimmt also auch.
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Verbrennt Kaffee wirklich Fett?
Reporterin Marlena hat auf Kaffee verzichtet und abgenommen. Das liegt daran, das sie während des Experiments alternativ mehr Wasser getrunken hat. „Das kann wirklich sehr stoffwechselfördernd sein, dass man ausschwemmt“, so Dr. Manz. Der Mythos stimmt also nicht.
Zwei Mythen sind aber noch ungeklärt: Macht Kaffee auch wirklich wach? Und entwässert er unseren Körper? Die Antwort erklären unsere Experten im Video oben. (akr, mit dpa)
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