Neue Zahlen belegen viel zu hohen KonsumFatale Folgen! Das passiert im Körper, wenn wir zu viel Salz essen
Versalzen wir uns unsere Gesundheit?
Dass wir das Essen zusätzlich mit einer Prise Salz versehen, ist für viele von uns zur Gewohnheit geworden. Und das, obwohl wir eigentlich wissen: Zu viel Salz schadet der Gesundheit. Wie sehr, das beweisen jetzt einmal mehr neue Zahlen, die aus einer Studie des RKI hervorgehen.
Wofür braucht unser Körper Salz überhaupt?
Die Studie, in Auftrag gegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, macht deutlich: Wir essen zu viel Salz! „Die geschätzte tägliche Salzaufnahme lag demnach bei Frauen durchschnittlich bei 8,4 Gramm und bei Männern bei 10 Gramm. 50 Prozent der Männer und 38,5 Prozent der Frauen nahmen sogar täglich mehr als 10 Gramm Salz auf”, heißt es dort.
Fest steht aber auch: Komplett auf Salz verzichten, sollten wir nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, etwa fünf Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen, Kinder deutlich weniger. Das ist in etwa ein gestrichener Teelöffel. Der Grund: Salz hält bestimmte Funktionen im Körper auf Kurs. Darunter:
den Wasserhaushalt,
die Nerven,
die Verdauung und
die Hautspannung.
Einen Tipp, wie wir uns kinderleicht an die richtige Tagesdosis Salz gewöhnen können, verrät Ernährungsmedizinerin Daniela Kielkowski im Video oben.
Und wie sieht's bei euch aus?
Ernährungsexperte Volker Manz warnt vor Nierenschäden durch zu viel Salz
Doch ständig ZU viel Salz zu essen, ist kontraproduktiv. „Auf Dauer wird eine Schädigung im Körper stattfinden“, sagte Ernährungsexperte Volker Manz bereits vor einiger Zeit im Gespräch mit RTL. Die Organe würden dann über einen zu langen Zeitraum viel zu sehr belastet werden. Vor allem die Nieren könnten Schäden davontragen.
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Neue Studie beweist: Zu viel Salz schädigt auch unsere Mägen
Doch auch der Magen kann auf Dauer durch zu viel Salz ernsthaft geschädigt werden. Im Rahmen einer Studie der MedUni Wien, die vor einiger Zeit im Fachmagazin Gastric Cancer veröffentlicht wurde, hatten Wissenschaftler herausgefunden, dass diejenigen, die ihrem Essen bei Tisch „immer Salz zum Essen hinzufügen“ ein größeres Risiko hatten, an Magenkrebs zu erkranken.
Für ihre Studie habe das Forscherteam um Selma Kronsteiner‑Gicevic vom Zentrum für Public Health und der Abteilung für Epidemiologie der MedUni Wien „die Daten von mehr als 470.000 Erwachsenen der groß angelegten britischen Kohortenstudie ‘UK-Biobank’“ analysiert. Ein Fokus habe dabei auf der Auswertung der Antworten auf die Frage „Wie oft salzen Sie beim Essen nach?“ gelegen. Wie es in der Veröffentlichung hieß, wurden diese zwischen 2006 und 2010 mittels Fragebogen erhoben.
Weiter wird erklärt, dass man die Ergebnisse der Befragung im Anschluss mit der Salzausscheidung im Urin sowie mit den Daten aus nationalen Krebsregistern abgeglichen habe – mit erschreckendem Ergebnis!
Forscher finden heraus: Immer nachzusalzen erhöht Krebsrisiko um 39 Prozent
Denn es habe sich herausgestellt, „dass bei Personen, die nach eigenen Angaben ihr Essen stets bzw. häufig nachsalzen, im Beobachtungszeitraum von rund elf Jahren um 39 Prozent häufiger Magenkrebs entwickelten als jene, die ihren Speisen nie oder selten eine Extra-Prise Salz hinzufügen“. Mit der Studie wolle das Forschungsteam einmal mehr auf die negativen Auswirkungen eines zu hohen Salzkonsums aufmerksam machen „und eine Grundlage für Maßnahmen zur Vorbeugung von Magenkrebs liefern“.
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Immerhin befinde sich Magenkrebs in der Liste der weltweit am häufigsten vorkommenden Krebsarten an fünfter Stelle.
Im Video oben kommt auch Studienleiter Prof. Dr. Tilman Kühn zu Wort. Er ordnete im Frühjahr 2024 die neueren Erkenntnisse ein.
Ihr seid euch unsicher, ob ihr zu salzreich esst und deshalb eure Gesundheit gefährdet? Dann solltet ihr lieber einmal euren Arzt aufsuchen – und im Zweifel eure Ernährungsgewohnheiten überdenken. (lel/vdü/jbü/vho)
Dieser Artikel erschien bereits im September 2023 und wurde danach redaktionell bearbeitet.