Mediziner erklärt GefahrenWas passiert mit dem Körper, wenn wir jeden Tag Chips essen?

Enjoying crunchy chips. Woman has cravings for potato chips, eating with closed eyes, holding bowl. Enjoying crunchy chips. Woman has cravings for potato chips, eating with closed eyes, holding bowl full of crisps. model released
Einfach lecker! Eine knusprige Portion Chips.
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von Lauren Ramoser

Knusprig, würzig, einfach lecker!
Eine Portion Chips gehört zu einem gemütlichen Abend auf der Couch dazu. Die Auswahl dabei ist riesig: glatt, geriffelt, gebacken, frittiert. Doch wer häufig zu den Snacks greift, schadet dem eigenen Körper. Dr. Christoph Specht erklärt, was sie im Körper anrichten und wie viel zu viel ist.

Was in Chips drin steckt

Der knusprige Snack besteht in den meisten Fällen aus gebackenen oder frittierten Kartoffeln. Unserem Körper führen wir damit eine Reihe an Inhaltsstoffen zu. Die wichtigsten im Hinblick sind laut Dr. Christoph Specht diese:

  • Kohlenhydrate

  • Salz

  • Fette

  • Acrylamid

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Viel Fett und stark erhitzt - warum Chips ungesund sind

„Bei den Fetten kann es auch mal Transfette geben, also ungesättigte Fettsäuren. Die entstehen durch das Frittieren“, so der Mediziner. Werden Öle zu stark erhitzt, verwandeln sich Fette in Transfette.

Die wiederum erhöhen den Wert des schlechten Cholesterins (LDL) in unserem Körper. Das führt zu Ablagerungen an den Gefäßwänden – das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Erkrankungen steigt. „Eben die klassischen Volkskrankheiten“, sagt Specht. Auch der hohe Salzgehalt in Chips übersteigt schnell die empfohlene Höchstmenge pro Tag. Sie erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich.

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Bedenkliches Nebenprodukt in Chips: Acrylamid

Auch Acrylamid entsteht durch das starke Erhitzen der Kartoffeln. Werden die auf über 150 Grad erhitzt, entstehen leckere Aromen – aber leider auch Acrylamid. Seit 2018 gelten in der EU strenge Grenzwerte für den Stoff, denn Acrylamid kann das Krebsrisiko potenziell erhöhen. Die Verbraucherzentrale fordert deutlich strengere Grenzwerte.

Bis die gelten würden, können sich Verbraucher nur durch eins schützen: Weniger stark erhitzte Produkte wie Chips, Pommes Frites, Bratkartoffeln oder Kroketten essen!

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Viele Kalorien - wenig Nährstoffe: Chips sind Dickmacher

Zudem nehmen wir durch die Fette und Kohlenhydrate in den Chips sehr viele Kalorien im Verhältnis zu anderen enthaltenen Nährwerten auf. „Esse ich zu viele davon, nehme ich einfach zu“, erklärt der Mediziner. „Die in den Chips enthaltene Energie wird in Fett umgewandelt und primär im Bauchfett gespeichert.“

Genau dieses Bauchfett ist allerdings hormonaktiv – es kommt also zur Ausschüttung von Hormonen, die etwa den Blutdruck erhöhen. Diese Prozesse kommen auch durch andere kalorienreiche Lebensmittel in Gang. „Das ist eine Mengenfrage“, sagt Specht.

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Wie oft kann ich Chips unbedenklich essen?

„Wer so diszipliniert ist, dass er pro Woche nur zehn einzelne Chips essen würde, muss sich keine Sorgen machen“, ordnet der Allgemeinmediziner ein. Dabei bleibt es für die meisten nicht. Denn wir alle kennen es: Ist die Tüte erst einmal geöffnet, gibt es oft kein Halten mehr. Daran sind die enthaltenen Gewürze und Aromastoffe Schuld – unser Gehirn gerät in einen regelrechten Glücksrausch und will immer mehr. Das schlechte Gefühl durch die schleppende Verdauung stellt sich erst danach ein.

Doch was passiert beim täglichen Konsum – selbst von überschaubaren Mengen? „Das wäre auf jeden Fall viel zu viel“, macht Specht deutlich.