Nach WHO-Bericht„Wahrscheinlich krebserregend": In diesen Lebensmitteln steckt Aspartam

Süßer Geschmack, keine Kalorien – so lautet das Werbeversprechen von Aspartam. Doch nach einem WHO-Bericht ist der künstliche Zuckerersatz jetzt einmal mehr in Verruf geraten: Aspartam sei „wahrscheinlich krebserregend“, heißt es da. In welchen Produkten steckt der Stoff eigentlich?
WHO will wohl Einstufung von Süßstoff Aspartam ändern
Kein zugesetzter Zucker, trotzdem süßer Geschmack und in der Dosierung praktisch keine Kalorien – das klingt leider zu gut, um bedenkenlos wahr zu sein. Zumindest hat das die IARC, die Krebsforschungsagentur der WHO, laut eines Berichts über den Stoff Aspartam festgestellt.
Doch wieso ist der künstliche Zuckerersatz überhaupt so beliebt?
„Aspartam schmeckt ähnlich wie Zucker, hat aber keine Kalorien“, erklärt Noah Praamsma, Wissenschaftler der Ärztevereinigung für verantwortungsvolle Medizin in den USA laut dpa. „Für Firmen ist es also sehr attraktiv, auf ihre Produkte schreiben zu können: In diesem Produkt ist kein zugesetzter Zucker.“
Kunden seien zusätzlich froh, eine süße Limonade trinken zu können, ohne Kalorien zu trinken. Denn Aspartam ist bei gleicher Kalorienmenge 200-mal süßer als echter Zucker. Für die gleiche Süße braucht es also kaum Aspartam und somit auch kaum Kalorien. Und deshalb steckt der Stoff auch in einer langen Liste an Produkten drin.
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Im Video: So wirkt Aspartam im Körper
In diesen Produkten steckt häufig Aspartam
Genauer hinsehen sollten Verbraucher vor allem bei Light-Produkten, deren vollwertige Versionen echten Zucker enthalten. Die bislang prominentesten Beispiele sind Coca Cola Zero und Pepsi Max. Doch auch in einer Menge anderer Produkte kann Aspartam als künstliches Süßungsmittel stecken.
In diesen Produktgruppen steckt besonders häufig Aspartam:
Backwaren
Erfrischungsgetränken
Fertiggerichten
Desserts
Getreideflocken
Instantkaffees
kalorienarmen Light-Produkten
Kaugummis
Milchprodukte
Marmeladen
Süßwaren
Auch die Diät-Industrie liebt Aspartam, denn stark kalorienreduzierte Produkte können dank des Stoffs ihren süßen Geschmack behalten. Verbraucher finden den Zusatz aufgedruckt unter den Inhaltsstoffen.
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Wie schädlich ist Aspartam wirklich?

Aspartam steht immer wieder im Verdacht, ungesund zu sein. Der Sachverständigenausschuss hielt den Verzehr von Aspartam im Rahmen der seit 1981 akzeptierten Tagesdosis allerdings für unbedenklich. Und das soll sich laut WHO auch nach den neuen Erkenntnissen nicht ändern.
„Ein Softdrink ab und zu, oder Kaugummi: Da sollte man sich nach jetzigem Stand keine Sorgen machen“, sagt Francesco Branca, WHO-Direktor für Ernährung und Lebensmittelsicherheit. „Wir empfehlen nicht, dass Verbraucher gänzlich auf Süßstoffe verzichten, aber wir empfehlen Zurückhaltung.“
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Ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm müsste demnach täglich zwischen zwölf und 36 Dosen Diät-Limonade trinken, um gefährdet zu sein – je nachdem, wie viel Aspartam das Getränk enthält. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, erreicht die bislang geltende Höchstmenge im Regelfall nicht.