Nutzt die Fastenzeit für eure Gesundheit!Verzicht auf Alkohol – DAS passiert in eurem Körper, wenn ihr weniger trinkt

Einfach mal „Nein” sagen zum Glas Wein oder der Flasche Bier!
Viele von uns nutzen jetzt die Fastenzeit dazu, um sechs Wochen lang auf Alkohol zu verzichten. Denn wir wissen: Alkohol ist schädlich. Und: Durch den Alkoholverzicht sollen wir uns rundum fitter fühlen. Aber wie fit wirklich? Ein Arzt erklärt, welche verblüffenden Auswirkungen schon nach wenigen Tagen auftreten.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Alkohol ist IMMER ungesund!
Einerseits eine Schocknachricht für alle, die hier und da mal einen Aperol Spritz genießen, andererseits aber auch wenig verwunderlich: Alkohol ist ungesund. Und zwar so ungesund, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. mitteilt: Nicht mal in kleinen Mengen ist Alkoholkonsum in Ordnung! Es gebe keine unbedenkliche Menge Alkohol, weswegen die DGE allen Personen dazu rät, überhaupt nichts zu trinken.
Das passt zur gesamtgesellschaftlichen Stimmung, dass zum Beispiel die Gen Z immer weniger Alkohol trinkt und über die letzten Jahre hinweg immer mehr Alkoholfrei-Bewegungen an den Start gegangen sind.
Wie der Dry January. Hier hat eine Wohltätigkeitsorganisation in Großbritannien schon 2014 für den Monat ohne Alkohol geworben. Mit Erfolg: Seit 2015 ist der Dry January sogar offizielle Gesundheitskampagne in England.
Ist Alkoholfasten eine Option für euch?
Verzicht auf Alkohol: „Auch eine kleine Dosis hat schon schädliche Effekte"

Ob nun Fastenzeit oder weil man generell keinen Bock mehr auf Alkohol und die Kopfschmerzen am nächsten Tag hat: Mittlerweile haben die nüchternen Monate und der Alkoholverzicht auch bei uns Einzug gehalten, und immer mehr Menschen wollen ab und an auf Alkohol verzichten.
Grundsätzlich eine gute Sache findet Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. Denn: „Auch eine kleine Dosis hat schon schädliche Effekte.“ Heißt im Umkehrschluss: Der Verzicht auf das Zellgift Alkohol kann nur gut sein.
Und dass schon vier Wochen Verzicht einen positiven Effekt haben können, habe 2018 sogar in einer Studie über kurzfristige Alkoholabstinenz nachgewiesen werden können.
DAS sind die Vorteile von Alkoholfasten:
1. Der Blutdruck sinkt
Wie der Experte erklärt, habe man bei den Probanden der Studie beobachtet, dass deren Blutdruck um durchschnittlich sechs mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) sank. „Das klingt vielleicht nicht so viel, ist aber schon eine recht entscheidende Senkung.“
2. Das Körpergewicht sinkt
Außerdem haben die Teilnehmer der Studie an Gewicht verloren. Und das hat einen guten Grund, wie der Mediziner erklärt: „Alkohol hat einen sehr hohen Energiegehalt, also viele Kalorien.“ Zum Vergleich: Zucker habe etwa vier Kilokalorien pro Gramm, Fett etwa neun und Alkohol immerhin sieben. „Das ist relativ viel.“
Damit zusammen dürfte auch die Beobachtung hängen, dass sich ebenfalls die Blutfette im Laufe der Studie verbesserten, so Specht.
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3. Eine bessere Fitness
Neben besseren Blut- und Blutdruckwerten und einem verringerten Körpergewicht habe die vierwöchige Abstinenz bei den Probanden auch dazu geführt, dass sich deren Fitness verbesserte. Zwar seien das nur kleine Verbesserungen gewesen, aber das schon innerhalb von vier Wochen. „Das finde ich schon sehr erstaunlich“, schätzt Specht die Ergebnisse ein.
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Alkoholverzicht über wenige Wochen – das ist die Schattenseite der Medaille
Doch ein wenig muss der Arzt die Freude über diese positiven Effekte eindämmen und sagt: „Jetzt kommt das Doofe.“ All das funktioniere nur, solange der Alkohol wegbleibt. Sobald man wieder in die alten Konsummengen verfalle, sei der Vorteil dahin. Ob einmal im Jahr einige Wochen auf Alkohol zu verzichten eine positive Auswirkung auf die Gesamtlebensdauer hat, sei laut des Experten „sehr fraglich“.
Wie schnell die positiven Veränderungen wieder rückläufig sind, habe man im Rahmen der Studie nicht gemessen. Aber: „Man kann davon ausgehen, dass sich die Vorteile in einer kürzeren Zeit wieder auf die alten Werte verschlechtern.“ Mit anderen Worten: „Um eine gute Wirkung zu erzielen, braucht es mehr Anstrengung als für das Gegenteil.“
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Und noch etwas gibt der Mediziner zu bedenken: Mit einem so kurzen Verzicht auf Alkohol könne man nicht beweisen, dass man kein Alkoholproblem hat. Wer das denkt, dem sagt Specht: „Das stimmt nicht. Das ist leider kein Beweis dafür, dass man kein Alkoholiker ist.“