Virologe Hendrik Streeck erklärt die Konsequenzen
Inkubationszeit bei Omikron ist deutlich verkürzt - was das bedeutet
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Neue Erkenntnisse zur Omikron-Variante
Omikron hält einen immer größeren Anteil an den Infektionen des Coronavirus. Virologen erwarten außerdem spätestens im Januar einen sprunghaften Anstieg der Fälle. Das liegt auch an der verkürzten Inkubationszeit. Wir erklären, was das für Sie bedeutet.
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Omikron ist infektiös, der Verlauf aber scheinbar milder
Zu den Auswirkungen von Omikron gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an Studien. Sowohl der britische Mediziner Neil Ferguson als auch südafrikanische Wissenschaftler haben beobachtet, dass Infizierte weniger häufig im Krankenhaus behandelt werden müssen.
„Was Neil Ferguson vorgestellt hatte, ist, dass es eine Reduktion der Hospitalisierung von Ungeimpften um rund 25 Prozent gibt“, sagt Virologe Hendrik Streeck im RTL-Interview. „Aber auch bei Geimpften und Geboosterten gibt es eine deutliche Reduktion von der Hospitalisierungsrate.“
Aktuell steigt auch in Deutschland die Zahl der Infektionen mit Omikron stark an. Die häufigsten Symptome der neuen Variante können Sie hier nachlesen. „Trotz allem sind zu viele Infektionen durch Omikron noch immer ein Problem“, so der Experte. „Natürlich ist es aber erst mal eine gute Nachricht, aber man muss trotzdem vorsichtig sein.“
Inkubationszeit mit Omikron ist verkürzt
„Was wir sehen, ist, dass die Inkubationszeit bei Omikron verkürzt ist. Und dadurch müssen wir einen explosionsartigen Anstieg der Fälle erwarten“, so Streeck. Mit dieser Einschätzung ist der Virologe nicht allein. Auch Hygiene-Experte Dr. Georg-Christian Zinn rechnet für Anfang Januar mit einem deutlichen Anstieg – da die Nachverfolgung über die Weihnachtsfeiertage weniger streng nachgehalten wird.
Bislang lag die Inkubationszeit des Coronavirus bei etwa fünf Tagen. Infizierte haben also erst ab Tag fünf Symptome entwickelt. Allerdings sind sie auch schon bis zu zwei Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome ansteckend. Ist diese Inkubationszeit durch Omikron verkürzt, sind sie also auch früher selbst infektiös für andere.
„Und da muss man eben aufpassen, dass nicht zu viele krank werden in kritischen Infrastrukturen“, warnt Hendrik Streeck. Wichtig sei auch zu bedenken, dass trotz der zunächst positiven Meldungen zu Omikron auch mit dieser Variante eine Überlastung des Gesundheitssystems auf uns zukommen könne, so Streeck weiter. (lra)