Auf diese Dinge sollten Sie achten
Ukraine-Meldungen im Netz: Wie Sie Fake News erkennen
Wenn Sie im aktuellen Zeitgeschehen nicht mehr wissen, wo Ihnen der Kopf steht, sind Sie damit nicht allein. Als wären die Nachrichten über Geschehnisse im Ukraine-Konflikt nicht schon schlimm genug, gibt es vor allem im Netz auch noch unzählige Informationen – darunter etliche, die fake sind. Aber woran erkenne ich Fake News, worauf sollte ich achten? Wir haben wichtige Tipps für Sie zusammengefasst. Beispiele für Falschmeldungen und wie das RTL-Verifizierungsteam arbeitet, sehen Sie im Video.
Lese-Tipp: Alle Informationen zum Ukraine-Konflikt finden Sie in unserem Liveticker bei RTL.de
So behalten Sie bei all der Informationsflut den Überblick
Heutzutage ist es ein leichtes, aktuelle Nachrichten zu konsumieren. Die einen schlagen morgens beim Kaffeetrinken die Zeitung auf, die anderen schalten den Fernseher ein oder nehmen ihr Smartphone in die Hand und googeln drauf los. Doch eines ist dabei besonders wichtig: Im verwilderten News-Dschungel sollte man stets versuchen, einen Überblick zu behalten und sich auf das fokussieren, was wirklich wichtig – und vor allem richtig – ist.
Denn: Gerade in Bezug auf Putins Krieg gegen die Ukraine tummeln sich auf Social Media unzählige Falschmeldungen und Fehlinformationen, die aus dem Kontext gerissen, gezielt zu Propagandazwecken genutzt oder schlichtweg von unseriösen Verfassern in unsere Timeline gespült werden.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob das, was Sie sehen, wirklich echt ist, helfen diese Tipps:
Wer veröffentlicht welchen Inhalt?

Uploader genau unter die Lupe nehmen:
Besonders im Internet und auf Social Media sollten Sie sich genau ansehen, WER den Inhalt – egal ob Bild, Video oder Textinformation – hochgeladen oder geteilt hat. Stellen Sie sich folgende Fragen: Was macht der Uploader, hat er ein verifiziertes Konto? Was postet er sonst für Content? Macht es den Eindruck, als habe er wirklich Ahnung von dem, was er postet? Oder verfolgt er eventuell eine bestimmte Agenda?
Beispiel: Wenn Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht etwas auf Twitter teilt, ist es etwas anderes, als wenn User „XY“, der bereits fragwürdige Inhalte geteilt hat, eine Information zu Waffen und Co postet.
Wie viele Medien verbreiten dieselbe Nachricht?
Andere Quellen hinzuziehen:
Haben Sie den Uploader inklusive Inhalte für gut und seriös befunden? Gut. Trotzdem gilt: vergleichen, vergleichen, vergleichen. In der Regel sollte es nämlich dann noch weitere (seriöse) Quellen geben, die über dasselbe Ereignis berichten. Gibt es also weitere Posts, Mitteilungen, Artikel, Zeugenaussagen oder Ähnliches, die sich mit den Informationen und dem Geschehen decken?
Woher stammen die Informationen?
Ursprungsquelle ausfindig machen:
Getreu dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sollten Sie sich immer auf die Suche nach der Originalquelle machen, wenn Sie unsicher sind. Wenn Sie diesen Tipp befolgen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass hier weder etwas am Text, am Bild noch am Video verändert wurde und Sie es mit der Originalversion in voller Länge zu tun haben. Denn heutzutage lässt sich gerade bei Bildern und Co viel optimieren und aus dem Zusammenhang reißen, beispielsweise wenn ein Video gekürzt wurde und der wichtigste Teil einfach weggelassen wird.
Deswegen sollten Sie bei visuellen Medien besonders aufpassen: Denn: Ein schreckliches Foto zu einem schrecklichen Ereignis zu sehen, bekommt eher unsere Aufmerksamkeit als eine Textwüste.
Können Sie Ungereimtheiten ausfindig machen?
Auf Details achten:
Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die Fake News sofort entlarven. Sie sehen, wie etwas auf einer vermeintlich ukrainischen Straße explodiert oder Panzerfahrzeuge angerollt kommen – doch der Straßenname, bestimmte Schriftzüge und die Verkehrsschilder sehen irgendwie so gar nicht nach ukrainischer Sprache aus? Oder die sonnige Wetterlage passt gar nicht zu den aktuell vorherrschenden kalten Temperaturen in der Ukraine? Dann haben Sie gut aufgepasst! Glauben Sie nicht immer sofort alles, was Sie sehen.
Nützliche Tools zu Rate ziehen
Bilder-Rückwärtssuche von Google nutzen:
So traurig diese Erkenntnis auch ist: Zum Thema Krieg gibt es viele Bilder und Videos im Internet. Es könnte also unter Umständen sein, dass das grausame Bild von der entzwei gerissenen Familie gar nicht vor wenigen Tagen in der Ukraine aufgenommen wurde – sondern in einem anderen Land, zu einem ganz anderen Zeitpunkt. Nutzen Sie daher einfach die Google-Rückwärtssuche, um herauszufinden, woher das Bild kommt und wie weit verbreitet es im Netz ist.
Lese-Tipp:Vorsicht vor Betrügern! Wie Sie seriöse Spendenorganisationen für die Ukraine erkennen
Lieber vorsichtig sein!

Bei vielen, sich verändernden Inhalten ist es schwer, einen Überblick zu behalten. Selbst wenn Sie all unsere Tipps befolgt haben und sich nach wie vor unsicher sind: Seien Sie vorsichtig, was sie vor allem auf Social Media teilen. Denn genau so verbreiten sich die unseriösen Fake News. Und: Hören Sie immer auf Ihr Bauchgefühl, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt. (ema/vdü)
Lese-Tipp: So entlarven Sie Fake-Videos!
So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen
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