Zahlen durchgesickert! Das sind die neuen Soldaten-Pläne für die Bundeswehr

Das neue Wehrdienst-Gesetz soll die Bundeswehr für junge Menschen attraktiver machen.
Das neue Wehrdienst-Gesetz soll die Bundeswehr für junge Menschen attraktiver machen.
picture alliance / photothek.de | Juliane Sonntag

Die Bundeswehr steht vor einem gewaltigen Umbau!
Über die Pläne für einen neuen Wehrdienst soll die Bundeswehr bis zum Jahr 2035 auf 255.000 bis 270.000 Soldatinnen und Soldaten wachsen. Dies wären rund 71.000 bis 86.000 mehr als derzeit. Um das Ziel zu erreichen, plant die Bundesregierung einen neuen Wehrdienst.

Bundestag entscheidet über neuen Wehrdienst

Am Freitag entscheidet der Bundestag abschließend über den neuen Wehrdienst. Die Pläne sehen eine verpflichtende Musterung für alle 18-jährigen Männer vor. Ob sie den Dienst antreten, bleibt ihnen aber selbst überlassen.

Lese-Tipp: Bundestag beschließt Haushalt 2026 – dafür soll nächstes Jahr das meiste Geld ausgegeben werden

Eine Beschlussvorlage des Verteidigungsausschusses legt die Zielkorridore für die kommenden Jahre fest. Demnach soll die Bundeswehr schrittweise wachsen. Ende Oktober dienten nach Angaben der Bundeswehr rund 184.000 Soldatinnen und Soldaten. 2025 sollen es bereits bis zu 190.000 sein, 2030 bis zu 212.000 und 2035 schließlich 255.000 bis 270.000.

Sollten sich nicht genügend Freiwillige finden, um diese Ziele zu erreichen, könnte eine sogenannte Bedarfswehrpflicht kommen. Dafür wäre aber ein erneuter Beschluss des Bundestags nötig.

Video-Tipp: Alle 18-Jährigen zur Musterung! Das sind die Pläne für den neuen Wehrdienst

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

NATO-Vorgabe wegen Bedrohung durch Russland

Hintergrund der Aufstockung sind neue Vorgaben der NATO. Angesichts der gewachsenen Bedrohung durch Russland fordert das Bündnis von Deutschland, im Krisen- oder Ernstfall 460.000 Soldatinnen und Soldaten bereitzustellen oder schnell verfügbar zu haben.

Streaming Tipp
RTL Aktuell
Jetzt auf RTL+ streamen

Die Reform zielt deshalb auch auf deutlich mehr Reservisten. Ihre Zahl soll von 70.000 bis 80.000 im kommenden Jahr auf mindestens 200.000 spätestens im Jahr 2033 steigen. Zusammen mit der aktiven Truppe wäre die NATO-Vorgabe dann erfüllt.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) plant attraktive Vergütung für Wehrdienst

Um genügend Freiwillige für den Wehrdienst zu gewinnen, setzt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) auf eine attraktive Vergütung. Geplant ist ein monatliches Bruttogehalt von 2600 bis 2650 Euro. Eltern erhalten zusätzlich 115 Euro pro Kind.
Wer sich für mindestens ein Jahr als Soldat auf Zeit verpflichtet, bekommt 2700 Euro inklusive Unterbringung. Ab zwölf Monaten Dienstzeit gewährt die Bundeswehr zudem einen Zuschuss für den Pkw- oder Lkw-Führerschein von bis zu 3500 Euro beziehungsweise bis zu 5000 Euro. (nlu/afp)

Verwendete Quellen: AFP