Video zeigt Moment kurz vor der Attacke

Vierjährige mit Down-Syndrom stirbt bei russischem Raketenangriff

Es ist der letzte Spaziergang der vierjährigen Lisa gemeinsam mit ihrer Mutter. Ein Video hält die letzten Momente im Leben des kleinen Mädchens fest. Wenige Augenblicke danach schlagen Putins Raketen im Zentrum der ukrainischen Stadt Winnyzja ein. Lisa, ihre Mutter und mindestens 21 andere Menschen sterben. Alle Informationen zum Raketenangriff finden Sie oben im Video.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Mindestens 23 Tote

Am Donnerstag schlagen in Winnyzja drei Raketen in einem Bürozentrum ein. Rauch steigt auf, Autos fangen Feuer, Menschen liegen tot auf der Straße. Nach ukrainischen Angaben sind durch den Einschlag mindestens 23 Menschen getötet worden, darunter 3 Kinder. Neben der vierjährigen Lisa handelt es sich um zwei Jungen im Alter von sieben und acht Jahren. 71 Verletzte liegen im Krankenhaus, einige davon schweben nach wie vor in Lebensgefahr. 18 Personen gelten als vermisst. Bilder und Videos, die über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden, dokumentieren eine Vielzahl ziviler Opfer des Angriffs.

Russland hat den Angriff mittlerweile bestätigt, spricht aber von einem Angriff auf ein militärisches Ziel. Im „Haus der Offiziere“ im Zentrum von Winnyzja habe es am Donnerstag eine Besprechung ukrainischer Militärs und ausländischer Waffenlieferanten gegeben, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Alle Teilnehmer der Sitzung seien getötet worden. Dieser Teil seiner Angaben war nicht überprüfbar. Beim „Haus der Offiziere“ handelt es sich allerdings nicht um eine Militäreinrichtung, sondern um einen Konzertsaal. Am Tag des Angriffs sollte dort eigentlich die Sängerin Roxolana auftreten. Auch der Tonregisseur der Sängerin ist unter den Todesopfern.

Selenskyj will Russland als Terrorstaat einstufen

Als Reaktion auf den Angriff hat der ukrainische Präsident Selenskyj Moskau Terrorismus vorgeworfen. „Kein anderer Staat in der Welt stellt eine solche terroristische Gefahr dar wie Russland“, sagte Selenskyj. Die Suche nach Vermissten in den Trümmern gehe weiter, sagte der Präsident am Donnerstagabend in seiner Videoansprache in Kiew.

Auf Instagram hat Olena Selenska, die Ehefrau von Wolodymyr Selenskyj, ein Video geteilt, in dem auch die vierjährige Lisa zu sehen ist. Sie habe das Mädchen gekannt, schreibt Olena Selenska zu dem Video. „Wir haben dieses wundervolle Mädchen während eines Weihnachtsvideodrehs getroffen", so die First Lady weiter. „Ein aufgewecktes, aufrichtiges, fröhliches Kind, das in Liebe aufgewachsen ist."

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Bundesregierung verurteilt Angriff

Die Bundesregierung verurteilt den russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Winnyzja. „Wir sind entsetzt über den russischen Raketenbeschuss", sagt ein Regierungssprecher in Berlin. Dieser sei auf das Schärfste zu verurteilen. „Die Stadt Winnyzja liegt weitab jeglicher Frontlinien." Es sei ein Angriff auf die Zivilbevölkerung gewesen, bei dem auch Kinder gestorben seien - ein „Akt der Grausamkeit", der zeige, dass Russland in dem Krieg immer wieder das Völkerrecht verletze. (rcl/dpa)

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