Die nächste große Niederlage für Putin
Ukrainische Streitkräfte rücken in Lyman ein - Rückzug von über 5000 russischen Soldaten

Das ist die nächste große Niederlage für Waldimir Putin im Ukraine-Krieg! Der Kampf um die strategisch wichtige Stadt Lyman im Osten der Ukraine scheint entschieden. Ukrainischen Angaben zufolge ist die Stadt von den eigenen Truppen umzingelt, für die russischen Soldaten gibt es kein Entrinnen mehr. Russland hat deshalb die Stellungen in Lyman aufgegeben. Die Streitkräfte seien wegen der Gefahr einer Einkesselung abgezogen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Der Verwaltungschef für Luhansk hat für die Russen indes eine deutliche Botschaft.
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"Oder sie sterben alle zusammen" - Ukrainischer Verwaltungschef stellt Russen vor die Wahl
"Wegen der drohenden Einkreisung wurden die verbündeten Truppen aus Krasnyi Lyman in bessere Stellungen abgezogen", heißt es in einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagenturen.
Ukrainische Truppen haben in der strategisch wichtigen Stadt Lyman (rund 21.000 Einwohner) im Gebiet Donezk nach eigenen Angaben rund 5000 russische Soldaten eingekesselt. Das sei der Stand am Samstagmorgen, teilte der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, mit. „Die Okkupanten haben ihre Führung gebeten, nach Möglichkeit herauszukommen, woraufhin sie eine Abfuhr erhielten“, sagte er. Offenbar hat die russische Militärführung sich nun doch anders entschieden.
Unabhängig überprüfen lassen sich die ukrainischen Angaben kaum. In den sozialen Medien kursierten allerdings bereits erste Videos von ukrainischen Soldaten an der Stadtgrenze von Lyman. Sinnbild für den Vormarsch der ukrainischen Truppen ist ein Video, das der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Twitter gepostet hat. Ukrainische Soldaten strahlen in die Kamera, während während die eigene Landesflagge bejubelt wird. Die Szenen aus dem Video sollen Soldaten am Stadtrand von Lyman zeigen.
Befreiung von Lyman ist nächste große Niederlage für Putin
Das Schicksal der 5000 eingekesselten Soldaten liegt nun in ukrainischen Händen. Für Putin dürfte der Verlust so vieler Soldaten die nächste große Niederlage sein. Solch eine große Zahl an eingekesselten Russen habe es in diesem Krieg außerdem noch überhaupt nicht gegeben, sagte der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj. Es seien fast alle Zugänge blockiert. Für die Armee des russischen Präsidenten Wladimir Putin wäre das eine neue massive Niederlage in der seit mehr als sieben Monaten andauernden Invasion.
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Region Charkiw: 20 Zivilisten bei Beschuss einer Autokolonne getötet
Die ukrainischen Behörden warfen der russischen Armee außerdem vor, beim Beschuss einer zivilen Autokolonne nahe der Stadt Kupjansk 20 Menschen getötet zu haben. Die Zivilisten hätten versucht, sich vor russischen Angriffen in Sicherheit zu bringen, teilte der ukrainische Gebietsgouverneur Oleh Sinegubow mit. „Das ist eine Grausamkeit, die keine Rechtfertigung hat.“ Die Angaben zu den Toten seien vorläufig.
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Ukraine-Krieg: Freitag annektiert Russland ukrainische Gebiete - am Samstag folgt die Befreiung
Kremlchef Putin hatte am Freitag – dem 219. Tag des Krieges – die besetzten Teile der Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson unter internationalem Protest annektiert. Kein Staat erkennt diesen Bruch des Völkerrechts an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angekündigt, alle besetzten Territorien zu befreien. Er setzt dazu auf schwere Waffen des Westens und auf Militärberater der Nato-Staaten. (kra)
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