Polizei steht vor riesigem Ermittlungsproblem

Radfahrer tot, weil E-Scooter auf Straße liegt

ARCHIV - 24.07.2020, Berlin: Ein E-Scooter liegt umgekippt mitten auf dem Gehweg in der Revaler Straße in Friedrichshain. Nach einem tödlichen Sturz eines Radfahrers über einen E-Roller in Gelsenkirchen ermittelt die Polizei weiter zum Hintergrund des Unfalls. (zu dpa: «Tödlicher Sturz von Radfahrer über E-Roller - Ermittlungen laufen») Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein E-Scooter liegt auf dem Boden (Archivfoto).
jka mre, dpa, Jens Kalaene

Musste ein Mann sterben, weil ein E-Scooter auf dem Bürgersteig lag?
Die Polizei in Gelsenkirchen (NRW) ist schockiert über den sinnlosen Tod des 59-Jährigen – und weiß nicht, wie intensiv sie ermitteln darf.

Radfahrer auf E-Bike stürzt über liegengelassenen E-Scooter in Gelsenkirchen - "hätte da nicht liegen dürfen"

Der Mann ist Freitagabend auf der Adenauerallee in Gelsenkirchen-Erle auf seinem E-Bike unterwegs. Auf einmal stürzt der 59-Jährige über den herrenlosen elektrischen Roller.

Nach aktuellem Kenntnisstand von Sonntag deutet laut Polizei einiges darauf hin, dass der Scooter auf dem Boden herumgelegen habe. Der Unfall sei auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg passiert. Dort hätte der Roller „in der Regel nicht liegen dürfen“, sagt der Sprecher. Der Fahrradfahrer war im Krankenhaus an den schweren Sturzverletzungen gestorben.

Der betreffende E-Scooter sei sichergestellt worden, sagte der Polizeisprecher laut WDR. Ob es sich um einen privaten oder einen E-Scooter zum Leihen handelt, könne man noch nicht mitteilen. Man arbeite eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen.

Polizei in Gelsenkirchen prüft jetzt, ob sie den letzten Fahrer des E-Scooters überhaupt suchen darf

Ob sich auf den Zeugenaufruf der Polizei vom Samstag Menschen gemeldet hätten, blieb zunächst offen. Inwieweit es möglich und zulässig sei, den letzten Menschen zu ermitteln, der mit dem Roller gefahren sei und ihn mutmaßlich zurückgelassen habe, sei ungewiss.

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E-Scooter immer wieder in der Kritik

Über unachtsam abgestellte E-Scooter und mögliche Lösungswege gegen das Abstellchaos wir immer wieder diskutiert. Viele Städte haben inzwischen schon klare Regelungen, andere arbeiten an Lösungen. Mancherorts gibt es beispielsweise Sammelparkplätze für die Roller, die das Parken anderswo verbieten oder eine Begrenzung der Scooter-Zahl. Anderswo bekommen die Anbieter Knöllchen für falsch abgestellte Fahrzeuge. (dpa/ rsa)