Mehr als 5.500 Kilometer von Donezk entfernt
Schwerer Abschied! Putin zieht zuerst Reservisten aus Sibirien ein
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300.000 wehrfähige Männer müssen in Putins Krieg gegen die Ukraine ziehen. Sie sollen die annektierten Gebiete „verteidigen“, wie er sagt. Wen der Kreml-Machthaber zuerst an die Front schickt, soll jetzt auf einem Twitter-Video zu sehen sein: Männer aus der sibirischen Stadt Jakutsk. Sie sollen sich mehr als 5.500 Kilometer von Zuhause entfernt für die Ziele des Despoten opfern.
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Reservisten verabschieden sich von ihren Familien
Es sind emotionale Szenen aus Jakutsk. Hunderte Männer verabschieden sich von ihren Familien und steigen in weiße Busse, die sie in Militärlager bringen sollen. Das Video wurde unter anderem vom britischen Journalisten Pjotr Sauer auf Twitter veröffentlicht.
Demnach soll es sich um Reservisten handeln, die offenbar für die Teilmobilmachung bereit standen. Der Militärkommissar der Teilrepublik Sacha, Alexander Awdonin, hat laut russischen Medien am Donnerstag verkündet, dass zunächst Männer eingezogen werden, die ihren Militärdienst in den vergangenen drei Jahren geleistet haben.
Die Sammlung der Wehrfähigen der Teilrepublik erfolge in Jakutsk, heißt es in einer Pressemitteilung des Militärs. Anschießend werden sie in eine Militärbasis gebracht und von dort aus weiter in die Ukraine transportiert.
Nach Angaben von Awdonin sollen die Soldaten eine Geldzulage in Höhe von 205.000 Rubel erhalten, das entspricht rund 3.400 Euro. Je nach Position und militärischen Rang gibt es einen höheren Sold, heißt es.
Proteste gegen Mobilisierung in Moskau
In mehreren russischen Städten ist es zu heftigen Protesten wegen der Teilmobilisierung gekommen. Mehrere mutige Russen haben sich gegen die Einberufung gewehrt. Das Bürgerrechtsportal OVD-Info zählte am Mittwochabend über 1.350 Festnahmen in 38 Städten des Landes.
Allein in St. Petersburg wurden diesen Angaben zufolge 556 Demonstranten in Gewahrsam genommen, in der Hauptstadt Moskau waren es ebenfalls mehr als 500. Die Behörden machten zunächst keine Angaben zu den Festnahmen.
In Moskau riefen die Menschen „Nein zum Krieg“ oder forderten ein „Russland ohne Putin“. Fotos und Videos zeigten, wie Polizisten die meist jungen Demonstranten grob ergriffen und in Busse schleppten. Von dort wurden die Festgenommenen in Polizeistationen gebracht.
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