Videos von Augenzeugen halten Vorfall fest Schockmoment für Reisende: Triebwerk brennt nach Vogelschlag
Schrecksekunden für die 167 Passagiere des FlyDubai Fluges FZ 576 von Kathmandu nach Dubai: Kurz nach dem Start schlagen Vögel in eines der Triebwerke ein, es spuckt mehrfach Feuer. Das berichtet die britische Tageszeitung „Daily Mail“. Videos von Augenzeugen in sozialen Medien zeigen die bangen Momente kurz nach dem Start der Boeing 737.
Maschine landet sicher am Zielort
Der Sprecher der nepalesischen Luftfahrtbehörde, Jagannath Niroula, bestätigte, dass es kurz nach dem Abheben des Flugzeuges am Montag zu einem Vogelschlag gekommen sei und eines der Triebwerke daraufhin kurzzeitig in Flammen stand.
Die Piloten sollen das Feuer durch Abschalten des Triebwerks unter Kontrolle gebracht und ihren Flug nach Dubai fortgesetzt haben. Laut der Fluggesellschaft landete die Maschine um kurz nach Mitternacht Ortszeit sicher in Dubai.
Bereits der zweite ähnliche Vorfall in zwei Tagen
Bereits am vergangenen Sonntag kam es während des American Airlines Fluges 1958 von Columbus nach Phoenix zu einem ähnlichen Zwischenfall. Passagiere berichteten, wie ein baugleiches Flugzeug beim Start in einen Schwarm Gänse geriet. Das rechte Triebwerk stand zeitweise in Brand.
Später nach der Landung zeugten Blutspuren auf den Tragflächen vom tierischen Zusammenprall. Auch in diesem Fall wurden die dramatischen Szenen gefilmt. Anders als beim Ereignis in Kathmandu, konnte die American-Airlines-Maschine ihre Reise jedoch nicht fortsetzen. Sie schaffte es aber, zum Startflughafen zurückzukehren und sicher zu landen.
Vogelschlag kann tödlich enden

Zusammenstöße mit Vögeln und anderen Wildtieren kommen häufig vor. Laut Angaben des Deutschen Vogelschlagkomitees gibt es allein in Deutschland Jahr für Jahr mehr als 2000 Kollisionen. Weltweit verursachen Vogelschläge rund 1,7 Milliarden Euro Schaden innerhalb eines Jahres. Und: Nicht immer gehen diese Zwischenfälle so glimpflich aus. Im niederländischen Eindhoven stürzte 1996 ein Flugzeug der belgischen Luftwaffe nach einem Vogelschlag ab – 34 Menschen kamen ums Leben.
Dass viele Kollisionen nicht in einer Katastrophe enden, hat oft damit zu tun, dass sich Unfälle zwischen Flugzeug und Federvieh nach Angaben der Federal Aviation Administration (FAA) häufig bei Start oder Landung in einer Höhe von ca. 3000 Metern ereignen. Piloten hätten somit gute Möglichkeiten, umzukehren und sicher zu landen. Hinzu kommt, dass moderne Flugzeuge auch in der Lage sind, mit nur einem Triebwerk zu fliegen.
Video: Erinnerungen an das "Wunder vom Hudson" und Helden-Kapitän Chesley Sullenberger
Wie heikel ein Vogelschlag verlaufen kann, wenn keine sichere Landebahn in der Nähe ist, beweist der wohl aufsehenerregendste Zwischenfall dieser Art 2009 in New York: 155 Menschen entgehen nur knapp einem Unglück, als der US-Airways-Flug 1549 nach einem Gänseeinschlag auf dem Hudson River notwassern muss.
Dem Piloten Chesley B. Sullenberger gelang es, eine Katastrophe zu verhindern. Alle Passagiere konnten gerettet werden. Und „Captain Sully“ wurde zum Helden des „Wunders vom Hudson“.

Folgen für die Umwelt können verheerend sein
Auch wenn keine Menschen zu Schaden kommen, können die Schäden für die Umwelt immens sein: Als im August 2000 das Triebwerk eines in Los Angeles gestarteten Jumbojets nach einem Vogelschlag ausfällt, muss der Pilot zunächst 83 Tonnen Kerosin über dem Pazifik ablassen, um den Flieger anschließend landen zu können. (asc)