Forscher entdecken mögliche Ursache
Schlechte Spermien-Qualität von Männern: Ist diese Alltags-Chemikalie der Grund?

Bei Fruchtbarkeitsstörungen des Mannes sind meistens die Spermien betroffen. Doch was kann die Ursache für schlechte Spermien-Qualität sein? Eine neue Studie aus Dänemark bringt da Licht ins Dunkle. Die Forscher haben eine neue mögliche Ursache identifiziert.
Die Spermienqualität junger Männer soll auch in Zusammenhang mit einem Stoff stehen, der sich in vielen Alltagsgegenständen befindet. Um welche Alltags-Chemikalie es sich hier handelt und wo der Stoff überall drin ist, lesen Sie hier.
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Schlechte Sperma-Qualität: Forscher entdecken mögliche neue Ursache
Ist dieser Alltagsstoff etwa der Grund für schlechtes Sperma? In der Studie haben die dänischen Forscher herausgefunden, dass nicht nur die direkte Chemikalien-Belastung der Männer eine Rolle spielt, sondern auch die ihrer Mütter während der Schwangerschaft.
Die Experten haben die Belastung von Schwangeren mit sogenannten „ewigen Chemikalien“ untersucht. Das sind chemische Stoffe, die fast unzerstörbar sind. Die PFAS (perfluorierte und polyfluorierte Alkylsubstanzen), sind Industriechemikalien, die vor allem wegen ihrer besonderen technischen Eigenschaften in vielen Verbraucherprodukten und im Haushalt eingesetzt werden.
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Sperma-Studie: 864 Söhne waren beteiligt
In den Jahren 1998 bis 2003 wurden dänischen Schwangeren im Rahmen der Untersuchung Plasmaproben entnommen. Diese untersuchten die Forscher auf 15 verschiedene PFAS. Jahre später beteiligten sich 864 Söhne untersuchter Frauen an einer weiteren Studie. Von ihnen wurde die Spermien-Qualität, das Hodenvolumen und die Konzentrationen von Fortpflanzungshormonen sowie die PFAS-Belastung erhoben.
Hierbei zeigte sich, dass Mütter, bei denen in der frühen Schwangerschaft eine hohe Belastung mit PFAS gemessen wurde, eher Söhne zur Welt brachten. Diese Söhne produzierten später weniger Spermien und die Konzentration war niedriger. Außerdem wurde ein höherer Anteil unbeweglicher Spermien aufgewiesen. Anders als bei den Söhnen von Müttern, die während ihrer Schwangerschaft einer geringeren PFAS-Belastung ausgesetzt waren.
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Schlechte Spermien-Qualität wegen Alltags-Chemikalie PFAS? Hier ist der Stoff drin!
Enthalten ist der Stoff laut dem Deutschen Umweltamt in folgenden Alltags-Gegenständen:
(Outdoor-)Kleidung, Schuhen, Teppichen, Verpackungen
Skiwachs, Boden- und Autopflegemitteln
Farben, Leder- und Textilbeschichtungen
PFAS findet sich wegen seiner schmutz-, fett- und wasserabweisenden Eigenschaften auch in Imprägnier- und Schmiermitteln.
Aus der Studie lässt sich ableiten, dass PFAS-Belastung während der Schwangerschaft die Spermienqualität der Söhne beeinflusst. Ob dieses Ergebnis tatsächlich Ursache und Wirkung aufzeigt, oder ob weitere Faktoren für den gefundenen Effekt verantwortlich sind, müssen zusätzliche Studien zukünftig zeigen. (mjä)