Aufklärungskampagne schlägt ein
Schicksal von Weihnachtsgans Fibi wird zum Hit im Netz und deutschen Kinos
Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit die schönste im ganzen Jahr – für viele Tiere das genaue Gegenteil, denn sie überleben sie nicht. Darauf machen das Deutsche Tierschutzbüro und die Tierschutzorganisation NOAH aufmerksam. Ihr Zeichentrickfilm "The Most Violent Time Of The Year" (Die gefährlichste Zeit des Jahres) wurde innerhalb kürzester Zeit zum viralen Hit.
90 Sekunden, die aufrütteln

Hauptdarstellerin ist die Gans Fibi. Deren Weihnachtsgeschichte trägt vielleicht dazu bei, dass künftig nicht mehr so viele ihrer echten Artgenossen auf den Tellern der Menschen und ausschließlich zu diesem Zweck gezüchtet werden. Der Zeichentrickfilm wurde millionenfach im Netz geklickt, unzählige Male auf Handys geteilt und auch im Kino sorgt die niedliche Gans für Furore. In 25 Kinos in Deutschland werde der Clip vor dem Hauptfilm gezeigt, so das Deutsche Tierschutzbüro.
"Wir freuen uns sehr, dass der Spot und Gans Fibi als Botschafterin der Gänse so große Beachtung findet und bei vielen Menschen zum Nachdenken anregt", sagt Jan Peifer, Sprecher der Organisation.
Fibi erwacht am 24. Dezember in ihrem Bett und freut sich auf Weihnachten. Fröhlich läuft sie aus dem Haus und, begleitet von immer mehr Gänsen, durch ein weihnachtliches, verschneites Dorf direkt in einen Schlachthof - zu ihrer eigenen Tötung. Schließlich muss sie mit ansehen, wie sie selbst von einer Familie verspeist wird.
Pro Jahr werden in Deutschland 12,5 Millionen Gänse gegessen

90 Sekunden, die aufrütteln und zum Nachdenken anregen sollen. Nicht nur über das Schicksal von Gänsen, sondern von Schlachtvieh generell. Seit Jahren weisen Tierschützer auf verstörende Methoden hin, denen zum Verzehr bestimmte Tiere in Mastbetrieben und Schlachthöfen ausgesetzt sind.
Laut Deutschem Tierschutzbüro werden hierzulande jedes Jahr mehr als 12,5 Millionen Gänse gegessen. Viele stammen aus Polen und Ungarn, wo das sogenannte Stopfen und das Rupfen lebendiger Tiere noch erlaubt sind. In Deutschland sind diese Praktiken zwar verboten, dennoch wird das Fleisch der gequälten Tiere verkauft.
Der deutschen Gans gehe es leider nicht besser, so die Tierschützer. Sie würden so sehr gemästet, dass sie viel zu schnell viel zu fett werden. Eine gesetzliche Haltungsverordnung für Gänse gibt es in Deutschland nicht.
Service: Leckeres Weihnachtsmenü ohne Fleisch
Auch ohne Fleisch ist es ganz leicht, ein fast traditionelles Weihnachtsessen zu kochen. Wir haben ein ganzes Menü zusammengestellt, das ganz ohne Gans, Rind & Co oder Fisch auskommt.